Rezension

Familiengeheimnisse

Treibgut -

Treibgut
von Adrienne Brodeur

Bewertet mit 5 Sternen

„Treibgut“ ist ein Roman um Familiengeheimnisse der auf Cape Cod lebenden Autorin Adrienne Brodeur.

Handlungsort ist Cape Cod. Der Meeresbiologe Adam Gardner steht kurz vor seinem 70. Geburtstag. Er hat sich Buckelwale spezialisiert und sein Ziel war es immer den Gesang der Buckelwale zu entschlüsseln. Da ihm seine Medikamente das Hirn vernebeln, beginnt er diese selbstständig abzusetzen. Seine Tochter Abby – eine Künstlerin – und sein Sohn Ken – ein Immobilienunternehmer – stehen im permanenten Konkurrenzkampf.

Der Schreibstil von Adrienne Brodeur ist angenehm zu lesen. Sie findet poetische, humorvolle, ergreifende und weise Worte, alles passend zur Situation und zu gegebener Zeit.
Ihre Charaktere sind facettenreich, interessant und nicht leicht zu durchschauen. Insbesondere die Frauenfiguren spielen hier eine große Rolle.
Die Geschichte wird im Wechsel aus der Perspektive von Adam, Abby. Ken und einigen anderen Charakteren geschildert. Dadurch liest sich das Buch abwechslungsreich und es entsteht eine interessante Dynamik. Jeder von ihnen hat etwas zu verbergen, wodurch sich Spannung und Dramatik aufbauen.
Die Handlung beginnt im April 2016, was auch durch verschiedene politische Ansichten deutlich wird.
 Die Liebe der Autorin zu Cape Cod, ihre Verbundenheit mit der Natur wird spürbar. Ebenso wie die Fragilität dieser und die einer Familie.

Auch wenn dem Buch zum Ende hin ein paar Seiten mehr gut getan hätten, ist es ein mitreißender Sommerroman, der von seiner Kulisse - fast hatte ich das Gefühl das Meeresrauschen zu hören und die Brise des Windes zu spüren - , seinen Charakteren und seinem wundervollen Schreibstil lebt.