Rezension

Familienprobleme, langweilig und mit zu vielen Zeitsprüngen

Für diesen Sommer -

Für diesen Sommer
von Gisa Klönne

Bewertet mit 2.5 Sternen

Der Beginn ist interessant: Franziska wird von ihrer älteren Schwester Monika gebeten, sich um den 84-jährigen Vater zu kümmern, der alleine nicht mehr zurecht kommt und dessen Haus für ihn umgebaut werden soll. Monika kann sich aus irgendeinem Grund, den wir später erfahren, nicht weiter darum kümmern. Franziska ist die 'verlorene' Tochter, die schon länger keinen Kontakt mehr mit dem verwitweten Vater hatte.

Eine spannende Ausgangsposition also, die nach Konflikten aussieht, die aber dann in meinen Augen ins Konturenlose abdriftet und mich sehr gelangweilt hat. Ich brauche keine Action, aber hier war es der zermürbenden Erinnerungen zu viel. Hätten sie sich stärker um einen Handlungsfaden gewunden, wäre es vielleicht besser gewesen. So erfahren wir die gesamte Lebensgeschichte des Vaters und von Franziska, die früh aus dem Elternhaus geflüchtet ist. Ab und zu wird eine Bemerkung eingestreut, aus der hervorgeht, dass es wahrscheinlich ein Familiengeheimnis gibt, einen 'Schatten', der vor den Töchtern geheim gehalten wurde.

Was mich bei diesen aus zwei Perspektiven erzählten Erinnerungen besonders genervt hat, waren die allzu vielen Zeitsprünge: sowohl der Vater als auch Franziska kamen in allen Lebensaltern vor, aber nicht chronologisch. Das war mir dann leider des Guten zu viel, worüber mich auch die teilweise poetische Sprache nicht hinwegheben konnte.