Rezension

Familiensaga - interessant und fesselnd geschrieben

Die Spur des Medaillons - Tania Schlie

Die Spur des Medaillons
von Tania Schlie

Bewertet mit 5 Sternen

Es beginnt in Berlin Anfang des neuen Jahrtausend. In einem der Hinterhöfe in Berlin-Mitte hat sich Nina mit einem kleinen Laden und Werkstatt selbständig gemacht. Sie ist Goldschmiedin mit Leib und Seele. Kurz vor Feierabend, eine Verabredung mit ihrem langjährigen Freund Martin steht an, taucht ien Kunde auf. Benjamin Turner, Amerikaner aus Boston, seine Eltern waren aus Deutschland ausgewandert, bittet sie darum, sich eines Anhängers anzunehmen. Säubern, überholen was auch immer. Er gibt ihr kurze Informationen zu dem Teil, was wohl aus Deutschland stammen würde.
Nina haut es fast um, als sie das Teil in den Händen hält. Sie erinnert sich, kennt es, denn genau das gleiche ist in ihrem Besitz. Ihr Vater hatte es ihr zum 18. Geburtstag geschenkt aus dem Nachlass der Mutter, so seine Worte. Als sie zuhause ist und ihren Anhänger in den Händen hält, öffnet sie es und findet darin ein Foto von einem Mann. Und zur Entzifferung der kyrillischen Inschrift würde sie ihre russische Großmutter fragen.
Am nächsten Morgen präsentiert sie dieser den Anhänger und die Geschichte vom Vortag. Großmutter Natasche kannte den Mann, Mikhail. Ihre große Liebe.
So beginnt für die beiden eine Reise in die Vergangenheit. Diese beginnt in den Wirren der russischen Revolution in Sankt Petersburg, wo Nataschas Familie lebt. Der Vater ist beruflich viel unterwegs, zur Mutter besteht ein abgekühltes Verhältnis. Bald darauf heiratet Natascha Konstantin. Doch nach der Ermordung der Zarenfamilie beginnt eine unruhige Zeit und so emigrieren sie im Februar 1919 nach Paris.
Die Erzählung um Natascha über die Jahrzehnte war sehr interessant geschrieben. Ausdrucksvoll und dennoch flüssig erzählt die Autorin die Geschichte. Auch die spätere Veränderung von Natascha sorgt für Interesse an deren Person und weiteren Verlauf.
Ich war sehr gespannt, wie sich alles entwickeln würde. Und letztendlich was für eine Gemeinsamkeit der beiden ANhänger miteinander verband. Und wie kam Bejamin in den Besitz des Gegenstücks? Ein Rätsel wollte gelöst werden.
Vergangenheit und Gegenwart sind gut miteinander verknüpft. Wie gesagt, in der Geschichte war ich schnell drin. Die Autorin hat es perfekt verstanden, eine vergangene Liebesgeschichte zum Leben zu erwecken. Und gleichzeitig durch diese Ninas Augen zu öffnen, was wahre Liebe ist.
Mein Bezug zu Nina  ist eher zwiegestalten. Ihr fehlte eine gewisse Stärke, die ihre Großmutter besitzt. Und diese ist eine sehr starke Frau, wie sich im Laufe der Handlung zeigt.
Mir hat der Schreibstil der Autorin gefallen. So ist die Geschichte um die Anhänger gut durchdacht und verspricht auch eine gewisse Spannung. Einen starken Eindruck hinterlässt die Charaktere Natascha.
"Die Spur des Medaillons" war ein wunderbarer Roman, deren Geschichte sich flüssig lesen läßt. Ich habe ihn mit großer Begeisterung gelesen, denn hier findet sich eine wundervolle und bewegende Familiensaga wider. Man kann sich darin verlieren, und fiebert mit jedem Kapitel mit, wie es weitergeht. Mich hat es von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Alle Liebhaber dieses Genres werden dieses Buch nicht aus der Hand legen können. Für diesen Lesegenuss gibt es meine absolute Leseempfehlung.