Fantasievoller Auftakt
Bewertet mit 3.5 Sternen
Oksa Pollock ist die Heldin einer (mittlerweile nicht mehr ganz so neuen) Kinder-/Jugendbuchreihe. Und wäre ein Umzug von Paris nach London und das mit sich selbst klarkommen mit beginnender Pubertät nicht schon Herausfordung genug, so muss Oksa feststellen, dass sie doch noch ganz andere, magische Fähigkeiten hat - und das das in ihrer Familie zu erwarten ist (nur hat ihr das keiner gesagt). Und da Oksa von ihrer besonderen Herkunft bislang nichts wusste, lernt man als Leser/in zusammen mit der Heldin und ihrem Freund Gus Oksas Hintergrund und Familiengeschichte kennen.
Großmutter (Baba) Pollock entfloh einst mit einer Gruppe weiterer Bewohner dem magischen Land Edefia - und setzt ihre Hoffnung auf Oksa, um jemals wieder zurückkehren zu können. Aber nicht alle, die damals aus "da-drinnen" flohen, verfolgen die gleichen Ziele: die "Rette-sich-wer-kann"s auf der einen Seite wollen nach einer Rückkehr die alte Ordnung wieder herstellen, die Treubrüchigen wollen das nicht, sondern selbst die Macht übernehmen. Und ein Treubrüchiger ist Oksa näher, als gut für sie ist.
Die Autorinnen schaffen es, auf eine ganz eigene Art eine Urban Fantasy zu entwickeln - und kaum einer von "da-draußen" merkt, dass in seiner Nähe magisches passiert. Der Schreibstil und die ausführliche Szenenbeschreibung (man lernt schon viele besondere Exil-Bewohner Edefias kennen) ist für die Zielgruppe sicher angemessen, mir war es doch die eine oder andere Wiederholung zu viel (und manchmal grenzte Oksas Übermut für mich schon an "nerviger Charakter"). Alles in allem aber eine Geschichte, die Lust macht, die Fortsetzung zu lesen.