Rezension

fantastische Entwicklungen und endlich Antworten - ein sehr gelungener Abschluss!

Riley Blackthorne - Die Dämonenfängerin Band 4: Engelsfeuer - Jana Oliver

Riley Blackthorne - Die Dämonenfängerin Band 4: Engelsfeuer
von Jana Oliver

Zitat:

„Nur über meine Leiche.

Aber ging es bei der Liebe nicht genau darum? Um die Erkenntnis, dass ein anderer Mensch dir wichtiger ist als du selbst und du alles tun würdest, um ihn in Sicherheit zu wissen? Selbst, wenn deine Liebe nicht erwidert wird?“
(S. 251)

 

Inhalt:

Es ist Zeit für Denver Beck, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Seine Mutter Sadie liegt im Sterben. Und ganz gleich, wie das Verhältnis zwischen den beiden war – er muss sich von ihr verabschieden.

 

In Atlanta hat Riley weniger mit Dämonen als mit selbsternannten Exorzisten zu kämpfen, die ihr die dämonische Seite austreiben wollen. Daher entscheidet Meisterfänger Stewart, dass Riley den grummelnden Denver Beck in sein Heimatdorf begleiten soll.

Was sie dort allerdings erwartet, hätte Riley niemals vorausgeahnt. Die Feindseligkeit, die Beck entgegenschlägt, ist greifbar, seltsame Personen teilten einst Denvers Leben mit ihm. Riley muss endlich hinter Becks Geheimnis kommen und ihn in dieser schweren Zeit unterstützen. Vielleicht ist ihnen dann endlich eine gemeinsame Zukunft gegönnt und er hört auf, sich vor ihr zu verschließen.

 

Meinung:

Dreimal bekämpfte ich an der Seite von Riley Blackthorne Dämonen, ließ mich von Freunden verraten und stürzte mich in einige Männergeschichten. Einer dieser Männer war mir schon immer der liebste und von Anfang an kämpfte ich insgeheim für ihn.

Denver Beck, der Riley anzieht und gleichzeitig von sich fort stößt – wieder und wieder.

 

In diesem finalen Band machte ich einen Ausflug in Becks Vergangenheit. Nach einem Anruf will er in seine frühere Heimatstadt Sadlersville zurückkehren, der Meisterfänger Stewart stellt ihm Riley zur Seite. Riley muss von der Bildfläche verschwinden, sie erregt derzeit einfach zu viel Aufmerksamkeit.

 

In der kleinen Stadt ist Beck alles andere als willkommen, es schwebt eine dunkle Wolke über ihm, die Riley endlich verstehen will.

Aber was wäre ein finaler Band der „Dämonenfängerin“ ohne Dämonen, Himmel und Hölle?

Hier kommt Ori ins Spiel. Und er legt die Anweisungen des Höllenfürsten etwas anders aus als dieser sie ihm auftrug.

 

Dieses fulminante Finale beantwortet endlich auch die letzten Fragen, insbesondere die zu Denver Beck. Über die drei Vorgänger hinweg erhielt ich stets Andeutungen, Hinweise, Emotionen… Aber niemals hätte ich etwas Derartiges hinter Beck erwartet. Seite für Seite verlor er eine seiner tausend Schichten, die er sich im Laufe der Jahre zum Schutz zugelegt hatte. Der Leser lernt in diesem Band die Hintergründe für das teils miese Verhalten kennen, für das man ihn in den ersten Bänden hätte schütteln können.

 

Die Autorin widmete Beck einen sehr großen Teil des Buches. Dieser ist zwar weniger action-behaftet als der Rest der Geschichte, für das Verständnis und die Gefühle zwischen Beck und Riley aber unerlässlich. Jana Oliver hat auch tatsächlich noch die ein oder andere Überraschung für Beck bereit. Aber diese gibt es erst zum Ende hin, sodass ich nicht mehr darüber verrate.

 

Die eigentliche Protagonistin Riley rückt tatsächlich eher in den Hintergrund. Dadurch, dass von Anfang an aus Rileys und Becks Perspektive im personalen Stil erzählt wurde, fällt dies aber kaum auf.

Riley wird sich (endlich!) ihrer wahren Gefühle bewusst und sie traut sich auch, zu ihnen zu stehen. Sie ist bereit, für den Mann, den sie liebt, zu kämpfen, wirklich alles zu geben.

Aber irgendwie spielt auch ein gewisser gefallener Engel noch immer eine Rolle in ihrem Leben, ob sie will oder nicht. Jetzt heißt es kämpfen – und hoffentlich siegen.

 

Zum Schreibstil von Frau Oliver muss man nicht mehr viel sagen. Ihre lockere Art zu erzählen, die vielen Dialoge und die richtige Portion Humor und Sarkasmus ließen mich über die Seiten fliegen, die Angst stets im Nacken, mich von den geliebten Charakteren verabschieden zu müssen.

 

Was die Spannung angeht, hält sich auch dieser vierte und finale Teil auf dem Niveau der Vorgänger. Ein gewisses Maß an Grundspannung und gewecktem Interesse zieht sich durch das gesamte Buch. Von kleineren Höhepunkten unterbrochen, steigt diese Spannung kontinuierlich an und steuert auf den wirklichen Showdown zu, einem actionreichen Kampf gegen zahlreiche Dämonen und einem weiteren Kampf, der es ebenfalls in sich hat. Atemlos hetzte ich durch diesen Teil, fieberte und zitterte mit Riley und den anderen Fängern über diesen Kampf hinaus, ehe mich die Autorin mit einem kleinen Ausblick auf die Zukunft zufrieden zurücklässt.

Ich werden Riley, die Zunft, die Meister, Gesellen und Lehrlinge vermissen. Es war schön mit euch!

 

Urteil:

Auch dieser vierte und letzte Band der „Dämonenfängerin“-Reihe rund um Riley Blackthorne hält durchaus das Niveau der Vorgänger. Viele Hintergrundinformationen, viele Antworten und eine Charakterentwicklung, die es in sich hat und ich mir schon immer gewünscht habe, ließen mich dieses letzte Abenteuer trotz seiner ruhigeren Art in der ersten Hälfte des Buches durchaus genießen. Im weiteren Verlauf bekam ich zum Ausgleich eine riesen Portion Action und Kampf, ein paar überraschende Momente und große Emotionen. Sehr gute 4 Bücher für Rileys letzten Einsatz als Dämonenfängerin.

 

Für Fans der Vorgänger ein absolutes Muss. Wer nach einer etwas anderen dämonischen Fantasy-Geschichte sucht, sollte sich unbedingt mal mit Rileys erstem Abenteuer auseinandersetzen. Die fantastische Idee und die liebenswerten Charaktere werden sicher auch euch überzeugen.

 

Die Serie:

Die Dämonenfängerin – Aller Anfang ist Hölle

Die Dämonenfängerin – Seelenraub

Die Dämonenfängerin – Höllenflüstern

Die Dämonenfängerin – Engelsfeuer

 

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