Rezension

Fantastischer Gruselroman mit Schwächen

Serafina Black – Der Schatten der Silberlöwin -

Serafina Black – Der Schatten der Silberlöwin
von Robert Beatty

Bewertet mit 3 Sternen

Etwas optimistische Altersempfehlung.

Aufgewachsen im Keller eines Herrenhauses, hat Serafina etwas katzenhaftes und geheimnisvolles an sich, wie sie nachts durch die Flure schleicht und Ratten jagt. Als sie einem Mann mit schwarzem Umhang begegnet, muss Serafina mutig sein und sich endlich den anderen Bewohnern des Anwesens zeigen, denn alle sind in großer Gefahr. 
Für eine Geschichte für Leser ab 11 Jahren empfand ich das Buch teilweise als doch ziemlich gruselig und brutal. Die Handlung wechselt zwischen der Jagd nach dem unheimlichen Mann mit Umhang und Serafinas Entwicklung in Verbindung mit den “normalen” Bewohnern des Herrenhauses Biltmore.
Sie hat keine Erfahrung mit anderen Menschen, außer ihrem Vater. Daher ist Serafina sehr zögerlich und unsicher, aber auch verwirrt, wenn sich ihr neuer Freund Braeden so ganz anders verhält, als sie selbst. Da dieser wechsel mich immer wieder aus dem Spannungsbogen gerissen hat, fand ich die Handlung ziemlich zerstückelt und holprig. Ich bin nicht wirklich hinein gekommen und brauchte auch ziemlich lange um mit Serafina warm zu werden. Dabei ist sie eigentlich eine sehr interessante Protagonistin. Und auch Braeden hat mir richtig gut gefallen. Die beiden entwickeln eine tolle Beziehung. Braeden erklärt Serafina und dem Leser alle nötige. Doch da er selbst auch eine Art Außenseiter ist, verstehen sich die beiden richtig gut.
Der Schreibstil lässt sich insgesamt sehr gut lesen und passt sprachlich auch zur Zielgruppe. Der Autor verzichtet auf moderne Umgangssprache, weil seine Geschichte im ländlichen Amerika circa Mitte des 20. Jahrhunderts spielt (meine Schätzung anhand der Figuren). Trotzdem sind die Dialoge gut verständlich. Die Schauplätze und Figuren werden anschaulich und detailliert beschrieben. Somit ergibt auf jeden Fall das Setting ein gelungenes Paket.

Fazit:
Eine interessante Geschichte um eine ungewöhnliche Protagonistin. Leider ist sich die Handlung nicht sicher, ob sie Coming-of-Age oder Fantasy-Mystery sein möchte. Insgesamt zu wenig flüssig und zu sprunghaft um durchweg richtige Spannung aufzubauen. Trotzdem teilweise ziemlich gruselig und vielleicht nicht für jeden Leser ab 11 Jahren geeignet.