Rezension

Ein spannender Plot - packend und intelligent

Serafina Black – Der Schatten der Silberlöwin -

Serafina Black – Der Schatten der Silberlöwin
von Robert Beatty

Inhalt:

Serafinas Vater hatte einst dabei geholfen, das Biltmore Anwesen mit zu erbauen. Heute hilft er dabei, die Heizanlagen, die Aufzüge und die anderen mechanischen Vorrichtungen in Schuss zu halten. Dass er gemeinsam mit seiner Tochter im Keller des Herrenhauses sein Quartier aufgeschlagen hat, das weiß jedoch niemand.

Bei einem ihrer Streifzüge durch die Kellergewölbe des Herrenhauses macht Serafina eine unglaubliche Entdeckung. Ein Mädchen scheint sich hierher verirrt zu haben. Sie ist auf der Flucht. Vor einem Mann in einem dunklen Umhang. Serafina überlegt, dem Mädchen zur Hilfe zu eilen, doch der Mann wirkt kräftig und sehr unheimlich. Serafina weiß gar nicht, wie ihr geschieht, als der Mann den Umhang über seinem Opfer ausbreitet und dieses plötzlich wie vom Erdboden verschwindet.

Völlig aufgelöst möchte Serafina irgendwem von ihren Beobachtungen erzählen. Doch ihr Vater glaubt ihr nicht. Als kurz darauf das ganze Haus in Aufruhr ist, weil die Eltern des verschwundenen Kindes dieses nirgendwo auffinden können, wagt Serafina ein Risiko. Die Warnungen ihres Vaters noch genau im Kopf, niemand dürfe von ihrer Existenz wissen, spricht sie in einem mutigem Moment dennoch den Neffen des Eigentümers, Vanderbilt Braeden, an. Sie erzählt ihm von ihren Beobachtungen.

Und bald darauf findet Serafina einen Verbündeten und befindet sich mitten in dem größten Abenteuer ihres Lebens, denn die geheimnisvolle Gestalt aus dem Keller hat nicht vor, seinem Tun ein Ende zu setzen. Bald schon verschwinden weitere Kinder und Serafina wird das Gefühl nicht los, dass der Mann mit dem schwarzen Umhang nicht wahllos agiert.

 

Meinung:

Robert Beatty legt eine spannende Geschichte, eingebettet in das Setting des abgelegenen Herrenhaus der Vanderbilts vor. Nicht nur das Kellergewölbe ist riesig groß, überall gibt es Luftschächte und Kanäle. Die Vanderbilts geben gerne Partys. So befindet sich oberhalb von Serafinas “Heimat“ eine andere Welt. Hier laufen die Besitzer und ihre Gäste in edle Gewänder gekleidet herum. Die Zimmer sind mit den schönsten und teuersten Möbeln eingerichtet. Überall findet man Prunk und Glamour. Verborgen in den Räumen finden sich überall Geheimgänge. Ein Abenteuerspielplatz, der jeden Tag einlädt, Neues zu entdecken.

Serafia ist anders als die Menschen da oben. Nicht nur, dass ihr Vater und sie kein Geld und so gut wie keinen Besitz haben, sie zeigt auch anatomische Besonderheiten. Statt fünf Zehen besitzt sie an jedem Fuß nur vier. Dafür ist sie unglaublich flink und wendig. Das macht sie zu einer hervorragenden Kammerjägerin.

Bei ihren Streifzügen durch das Haus bekommt Serafina allerhand mit. Sie weiß nur zu genau, was sich die Angestellten über den Wald und den daran angrenzenden Friedhof erzählen. Im Wald sollen dunkle Mächte herrschen und unter den Grabplatten des Friedhofes angeblich keine Körper mehr liegen. Dort draußen soll es unglaublich gefährlich sein.

Als Serafina eines Nachts beobachtet, wie ein Mann mit einem schwarzen Umhang einfach ein Mädchen verschwinden lässt, macht sie sich auf, um Hilfe zu suchen.

Serafina übernimmt Verantwortung und schlägt sämtliche Warnungen ihres Vaters in den Wind. Sie findet in Braeden, dem Neffen der Besitzer des Herrenhauses, einen Verbündeten. Auch über Braeden gibt es Gerüchte. Es heißt, er sei menschenscheu, aber tierlieb.

Robert Beatty macht es seinen Figuren nicht leicht. Die Jagd nach dem Täter ist nicht einfach. Zudem sind sich sowohl Braeden als auch Serafine nicht sicher, ob sie nicht selbst bald zu Opfern des geheimnisvollen Entführers werden.

 

Fazit:

Robert Beatty schreibt mit „Serafina Black – Im Schatten der Silberlöwin“ eine atemberaubende Abenteuer- und Freundschaftsgeschichte. Ein klug komponiertes Werk, das die Geschichte zweier Außenseiter auf faszinierende Weise mit der Geschichte vom Kinderraub verbindet.

Eine absolute Empfehlung von mir für Leser/innen, die spannende Fantasylektüre schätzen. Fesselnd und doppelbödig.

FISCHER KJB spricht für diesen Roman eine Altersempfehlung "ab 11 Jahren" aus. Diese ist auf Grund der geschilderten Ereignisse gerechtfertigt. Durch ihre sprachlichen Fähigkeiten erzeugt die Autorin sehr plastische Bilder, die gegebenenfalls zu einem unruhigen Schlaf führen könnten.