Rezension

Fantasy meets Sagen

Der schwarze Garten
von Dorothe Zürcher

Bewertet mit 4 Sternen

Während des 'Sechseläuten-Festes' wird die WC-Anlage des Zürcher Großmünsters gesprengt und brennt aus. Die Polizei spricht von Vandalismus. Die junge Carina vermutet etwas ganz anderes. Sie fragt sich, ob eine dunkle Macht aus den Erzählungen unserer Vorfahren durch das vergessene Gräberfeld seinen Weg ins Freie fand. Früher hätte sich Carinas Vater, der Meister über den schwarzen Garten – einem keltischen Kultplatz von Zürich –, dieses Verdachts angenommen. Doch vor einem Jahr wurde ihr Vater unter mysteriösen Umständen ermordet. Carinas Bruder befürchtet, seine Schwester wolle die düsteren Kräfte des Gartens wieder heraufbeschwören und vertreibt sie aus der Stadt. Eine Irrfahrt zu anderen vergessenen Kultorten und alten Legenden der Schweiz beginnt. Dabei versucht Carina, neue Erkenntnisse zu gewinnen, um die Stadt zu befreien. Vor allem aber muss sie sich gewahr werden, wie groß ihre Schuld am Tod ihres Vaters ist…

Nachdem die Geschichte wie ein Krimi begonnen hat, merkt man schnell, dass es weniger um einen Mord als um das mystische Erleben eines Kultplatzes mitten in der Stadt Zürich geht. Dabei faszinieren sowohl die unheimlichen Gärtner wie auch die Anhänger des alten Kultes. Die Rückblenden in die Vergangenheit der Stadt geben der Geschichte eine weitere Dimension. 
Es werden aber auch weitere Schweizer Plätze beschrieben und das überwältigend gut. Der Schreibstil der Autorin lässt einen tief in die Schweizer Sagenwelt und in die Schweizer Landschaft einfühlen.

Das Cover des Buches ist etwas unauffällig, aber dennoch schön gemacht, obwohl man es als Nicht-Schweizer nicht zuordnen kann.
Insgesamt ein gelungener Fantasy-Roman.