Rezension

Faszinierende aber nicht ganz einfache Lektüre

War of Gods - Krieger des Nordens - Poul Anderson

War of Gods - Krieger des Nordens
von Poul Anderson

Bewertet mit 4 Sternen

Der Mantikore Verlag präsentiert mit "War of Gods" eine Neuinterpretation der Legende des Dänenkönigs Hadding, von Poul Anderson. Der Autor verknüpft darin die Sage eines großen Krieger-Königs mit Teilen der nordischen Götterwelt und entführt den Leser in eine fremdartige und fantastische Welt.

Für Neulinge in der Nordischen Mythologie kann der Einstieg in die Geschichte etwas schwierig sein.
Viele Begriffe aus der Edda (skandinavische Götter- und Heldensagen), sowie geschichtliche Daten werden zu Anfang genannt aber nicht unbedingt weiter erklärt.
Da kommen sehr schnell viele sehr ungewöhnliche, weil nordische Namen und Orte auf den Leser zu.
Die Handlung wird im Stil alter Sagen episodenhaft erzählt.  Dies führt dazu, dass man eine gewisse Distanz zu den Protagonisten behält, Nebenfiguren kaum vorgestellt werden und die Geschichte eher kühl wirkt. Die Figuren sind zumeist sehr archetypisch und ihre Ausdrucksweise wirkt auf uns recht veraltet.

Der Autor findet aber auch immer wieder Momente in denen er Begebenheiten, Personen oder große Schlachten detailreich und packend schildert. Dann schlagen die Emotionen hoch und man spürt die Faszination, die von dieser geschichtsträchtigen Erzählung ausgeht. 
Hat man sich einmal eingelesen, verfolgt man gebannt, das ereignisreiche Leben von Hadding und das Wirken der Götter in seinem Verlauf.

Man kann das Buch kaum "mal eben nebenbei" lesen.
Es erfordert Aufmerksamkeit und Konzentration, um sich nicht in den Wirren der vielen Figuren und häufig wechselnden Handlungsorte zu verlieren.
Der Autor hat sich viel Mühe gegeben, den altehrwürdigen Stoff einem modernen Publikum zugänglich und verständlich zu machen.
Auch ich habe mich zu Anfang sehr schwer getan. Aber je weiter ich Haddings leben verfolgt habe, desto mehr hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen.
"War of Gods" ist sicherlich keine besonders leichte Lektüre. Für Fans der Nordischen Götterwelt, oder auch von klassischen High-Fantasy Epen ist dieses Buch auf jeden Fall einen zweiten Blick wert!