Rezension

Feminismus? Fuck yeah!

Weil ein Aufschrei nicht reicht - Anne Wizorek

Weil ein Aufschrei nicht reicht
von Anne Wizorek

Anne Wizorek löste mit ihrem Twitter-Hashtag einen riesigen Sturm im Netz aus. Tausende Frauen nutzen #aufschrei als Ventil, um ihren Erfahrungen mit dem alltäglichen Sexismus Luft zu machen. Der Erfolg der Aktion macht deutlich: Von Geschlechtergerechtigkeit sind wir noch weit entfernt, sexuelle Belästigung und Diskriminierung bleiben ein brennendes Problem. Erfrischend unakademisch zeigt Anne Wizorek, warum unsere Gesellschaft dringend eine neue feministische Agenda braucht. Sehr persönlich beschreibt sie ihren Weg zur Aktivistin und ermutigt dazu, selbst aktiv zu werden – im Großen wie im Kleinen.

Meine Meinung:

Mit viel Wortwitz und einem gewissen Humor erzählt Anne Wizorek in diesem Buch von ihren eigenen Anfängen als Feministin und von ihrem Twitter-Hashtag, der im Sturm zum Erfolg wurde und vielen Frauen Mut und Hoffnung gegeben hat. Dabei bedient sie sich einem Schreibstil, der keinesfalls eingestaubt und trocken ist und wenig Ähnlichkeit mit den üblichen Sachbüchern aufweist, allerdings nicht weniger informativ und aufklärend ist. Ganz im Gegenteil, dieses Buch vermittelt einen guten Eindruck über bestimmte Thematiken, die in Zusammenhang zum Feminismus stehen und gewehrt den Lesern einen Einblick in die Welt der feministischen Bewegung von damals und heute.

Ich würde von mir nicht behaupten, dass ich ein Neuling bei der Thematik des Feminismus bin, aber trotzdem hat die Autorin es geschafft mir noch Wissen vermitteln zu können und ein paar Bildungslücken diesbezüglich fühlen zu können, da ich mich studienbedingt hauptsächlich mit Gewalt und Sexismus gegenüber Frauen auseinander gesetzt habe. In diesem Buch wurde ich allerdings auch über die anderen Bereiche aufgeklärt und habe jedes bisschen Information wie ein Schwamm in mich aufgesaugt. Bestimmte Kapitel haben mich aufgeregt und mich wütend gemacht, andere Kapitel haben mich dagegen ernüchtert und mir die Augen geöffnet, aber auf jeden Fall hat mich dieses Buch berührt, angesprochen und aufgeklärt. Es ist eingeschlagen wie eine Bombe und hat mich nicht kalt gelassen. Es hat vielmehr den Wunsch in mir geweckt, Feministin zu sein und das offen zu geben zu wollen, denn es ist nichts wofür man sich schämen sollte, ganz im Gegenteil. Feminismus? Fuck yeah!