Rezension

Fesselnd bis zur letzten Seite

Death over Wacken -

Death over Wacken
von Bastian Zach

Bewertet mit 5 Sternen

Dieser Krimi ist ein MUSS für alle Heavy Metal- und Wacken-Fans. Das Wacken Open Air, mit seinen rund 200 Bands und 80.000 Besuchern innerhalb von vier Tagen ist nicht nur die Kulisse für diesen Krimi, sondern steht auch für die eine oder andere Fehlentwicklung in der Musikbranche. Nein, nicht was die Musik angeht, sondern eher das, was hinter verschlossenen Türen so passiert ...

 

Als direkt unter dem legendären Bullhead ein Toter hängt, glaubt Mia, Bandleaderin der „Vengeful Regrets“,nicht so recht an einen Selbstmord von John Gallows. dem Sänger der Band „The Suiciders“. Wenig später findet man einen zweiten Toten und auch der wird nicht der letzte sein.

 

Mia engagiert ihren Vater Lars, einen ehemaligen Berufsdetektiv, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen und der mitten in einer veritablen Mid-Life-Crisis steckt, um die näheren Umstände von Gallows Tot zu recherchieren.

 

Lars, ist ja nicht so ganz ein Heavy-Metal-Fan, wie man aus folgendem Statement herauslesen kann, auch wenn er zwanzig Jahr zuvor Verenas wegen ein „Guns N‘Roses“-T-Shirt getragen hat.

 

„Ich wollte mich noch nie zwischen Tausende von Menschen zwängen, während irgendwo eine Kapelle lärmt, die ihr Untalent durch Lautstärke kompensiert.“

 

Wie dem auch sei, Lars und Mia begeben sich auf die nicht ganz ungefährliche Tätersuche und kommen nicht nur dem, sondern auch sich selbst wieder näher ....

 

Meine Meinung:

 

Ich kenne ja Bastian Zach von seinen historischen Wien-Krimis und habe ihn bei der BuchWien-Messe letzten Herbst live, natürlich im Heavy-Metal-Outfit, bei einer Lesung gesehen.

 

Deshalb war ich neugierig, wie der Autor den Sprung vom 19. Jahrhundert in die Hartmetall-Fraktion schafft. Also gleich vorweg: Ich halte es ja eher mit Lars - siehe Zitat oben. Obwohl, in meiner Jugend habe ich begeistert Deep Purple, Led Zeppelin und auch Black Sabbath gehört. Bastian Zach gelingt der Zeitsprung inklusive der derben Sprache sehr gut. Wer sich an den gefühlt in jedem Absatz mehrfach vorkommenden Schimpfwörtern stößt, dem sei von diesen Krimi abgeraten. Aber, Wacken ist nun einmal kein Elmayer-Kränzchen.

 

Ein bisschen musste ich über den abgehalfterten End-Vierziger Lars, der von seinem Freund Mike auf das Wacken Open Air regelrecht entführt worden ist, schmunzeln. Lars hat keine Erwartung, was ihn erwartet und so tappt er das eine oder andere Mal ins Fettnäpfchen aus dem ihn Mia retten muss. Vater-Tochter-Beziehung einmal andersrum!

 

Zwischen die laut und feucht feiernden Festivalgäste mischt sich auch der Täter, in dessen Gedankenwelt - als Ich-Erzähler - wir Einblick nehmen dürfen.

 

Der Spannungsbogen ist hoch und entlädt sich in einem fulminanten Showdown. Der Krimi ist eine gelungene Mischung aus brodelnder Festivalstimmung und fesselndem Krimi. Metal-Fans werden sich über das (fiktive) Wiedersehen mit Bands und Songs sicherlich freuen.

 

Fazit:

 

Obwohl ich, wie schon erwähnt, kein ausgesprochener Metal-Fan (außer es handelt sich um Edelmetall) bin, hat mir der Krimi gut gefallen, weil er in sich stimmig ist. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.