Rezension

Fesselnd erzählt in zwei Erzählebenen

Zu Hause wartet die Hoffnung - Kim Vogel Sawyer

Zu Hause wartet die Hoffnung
von Kim Vogel Sawyer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Drei Frauen - drei Generationen. Hazel ist die Älteste, sie bekommt Besuch von ihrer Enkelin Meghan. Doch überraschend taucht auch ihre Tochter Diane - Mutter von Meghan - auf und auch noch mit ihrem ganzen Rudel Hunde. Probleme sind damit vorprogrammiert, da Diane sich immer mißverstanden fühlt und ziemlich schroff auf ihre Mutter reagiert. Ihre ganze Kindheit über hat sie sich von ihrer Mutter überbehütet gefühlt und hat dann ziemlich schnell versucht der mütterlichen Enge zu entfliehen. Warum ihre Mutter so und nicht anders agiert hat und nicht anders konnte, dass kann Diane nicht ahnen.
Im zweiten Erzählstrang geht es um Hazels Kindheit. Eine Kindheit, die weder wohlbehütet noch sonderlich liebevoll war. Dennoch ging es ihr verhältnismäßig gut - bis zu dem schrecklichen Ereignis, als sie 10 Jahre alt war und das nicht nur ihre ganze weitere Kindheit, sondern ihr ganzes späteres Leben durcheinander gewirbelt hat und verändert hat.

KIm Vogel Sawyer kann fesselnd erzählen. Sie hat die drei Frauen wunderbar authentisch erschaffen, ihr Beziehungsgeflecht untereinander, besonders ihre Gefühle und ihre Art miteinander umzugehen. Vieles kristallisiert sich erst nach und nach heraus, dennoch ist klar, am Anfang ist das Verhältnis untereinander vielfach gestört. Dies zu beschreiben, die Gründe dafür werden dem Leser nach und nach überdeutlich, hat die Autorin wunderbar überzeugend geschafft. Immer wieder gibt es - neben den Sprüngen in Hazels Kindheit - auch kleinere Sequenzen aus Dianes Kindheit und Jugend, so dass wir auch Diane verstehen lernen.
Der Roman lebt aber nicht nur von diesem Generationenkonflikt, sondern auch von der Spannung, die das Verschwinden von Hazels Schwester ausgelöst hat. Denn auch 70 Jahre danach ist das Verschwinden nicht aufgelöst - was ist damals passiert ? Lebt Maggie noch? Meghan arbeitet bei der Polizei und beginnt nach Spuren zu suchen. Dabei stößt sie ziemlich schnell auf Überraschendes.....
Ein Roman, der von Spannung lebt, aber auch von dem Beziehungsgeflecht der drei Frauen. Ein schicksalhaftes Ereignis, dass Auswirkungen auf Generationen hat. Großmutter-Tochter- Enkelin....so viel blieb all die Jahre ungesagt, dadurch gab es Reibereien, Unverständnis, Ablehnung. Vieles was hätte vermieden hätte werden können, wenn ja, auch wenn damals der eine Tag ganz anders verlaufen wäre. Die MIschung von allem, von dem  Geheimnisvollen und der spannenden Spurensuche über das Verhalten der drei Frauen untereinander, aber auch die christlichen Elemente, die bei allem hier mit einfliesen, hat mir sehr gut gefallen.

Die abwechslungsreiche Erzählweise hat das Buch niemals langweilig gemacht, im Gegenteil, je mehr man  in diese Geschichte hinein gezogen worden war, desto mehr wollte man auch wissen. Und auch wenn man das Ende irgendwann natürlich vorhersehen kann, blieb der Unterhaltungswert immer hoch. Dazu beigetragen hat natürlich auch der sehr lebendige Erzählstil der Autorin mit vielen wichtigen Dialogen.
Fazit:
Ein unterhaltsamer Roman, der eine sehr gute Mischung aus Spannung und Gefühlen bietet und bei dem auch der christliche Glaube eine wichtige Rolle einnimmt.