Rezension

Fesselnde Reise druch das Leben und das Universum

Anleitung zur Schwerelosigkeit - Chris Hadfield

Anleitung zur Schwerelosigkeit
von Chris Hadfield

Bewertet mit 5 Sternen

Schon während seines Aufenthaltes auf der ISS hat mich Chris Hadfield mit seinen vielen Tweets, Fotos und Videos begeistert, besonders natürlich mit dem tollen Video zu „Space Oddity“.
Daher war ich gespannt, sein Buch zu lesen und damit seine ganze Geschichte zu erfahren.
Gleich nach wenigen Seiten hatte Hadfield mich mit seinem schönen und mitreißenden Erzählstil gefesselt. Er schreibt so angenehm, dass man sich gut vorstellen kann, man säße mit ihm zusammen gemütlich bei einem Glas Wein und er erzählt und erzählt….

Das Buch ist im wesentlichen in 3 Teile gegliedert, sein Weg zum Traumberuf Astronaut, der Aufenthalt auf der ISS und die Zeit nach der Rückkehr.
Beeindruckt hat mich der lange Weg, den er gehen musste, über Militärausbildung, Pilotenausbildung, Kampfpilot und Testpilot, bis zur Bewerbung für das kanadische Raumfahrtprogramm.
In dieser Zeit heiratete er und gründete eine Familie.
Egal was er tat oder wo er gerade mit seiner Familie lebte, sein Ziel Astronaut zu werden, verlor er nie aus den Augen und verfolgte es mit großem Eifer und konsequent.
Wie ein roter Faden zieht sich dabei seine besonders enge und emotionale Bindung an seine Familie durch das Buch und durch sein Leben. Seine Familie hatte es mit ihm sicher nicht immer einfach und musste mit ihm viele Hürden gemeinsam überwinden.

Ausführlich beschreibt er sein Astronauten-Training in Kanada, den USA und Russland, das sich über viele Jahre hingezogen hat und widmet dann natürlich einen großen Teil des Buches seinem Aufenthalt auf der ISS über 5 Monate.
Auch die Zeit nach der Rückkehr aus dem All zur Erde beschreibt er ausführlich und die dann erforderliche Rehabilitation. Ich war sehr erstaunt, welche Nachwirkungen ein längerer Aufenthalt im All auf den menschlichen Körper hat und wie lange es dauern kann, bis diese wieder vollständig beseitigt sind.

Der Leser erfährt viele Hintergrundinformationen und Details, die man sonst bei öffentlicher Berichterstattung über die Raumfahrt nicht mitbekommt, was ich sehr interessant fand.

Es ist sicher normal, dass in einem Buch zu diesem Thema viele Fachausdrücke verwendet werden (müssen).
Hadfield versteht es sehr gut, diese in meist wenigen Worten gut zu erklären, so dass jeder verstehen kann, worum es geht.

Man darf sich das Buch aber nicht als „Fachbuch“ vorstellen, dass voller technischer Dinge und Erklärungen steckt. Es ist viel mehr.
Es ist die Lebensgeschichte von Chris Hadfield mit allen Höhen und Tiefen, Träumen, Hoffnungen, Wünschen, Erfolgen, Gedanken und Emotionen.
Seine Empfindungen, wenn er aus dem All auf die Erde blickt und besonders bei seinen „Weltraumspaziergängen“ sind gut und nachvollziehbar gelungen.
Je weiter man im Buch voran kommt, desto mehr wird klar, was der Traum Astronaut zu sein und am Ende seiner Karriere tatsächlich 5 Monate auf der ISS leben und arbeiten zu können, Hadfield bedeutet hat.

Auch der Untertitel "Was wir im All fürs Leben lernen können" wird im Verlauf des Buches mehr und mehr deutlich. Ich habe viele Anregungen zum Nachdenken gefunden und denke, jeder kann daraus Anregungen mitnehmen.

Abgerundet wird die Geschichte durch viele Anekdoten und Ereignisse, die auch oft zum Schmunzeln sind.

Chris Hadfield hat mich mitgenommen auf seine Reise durch sein Leben und ins All und hat mich dabei sehr begeistert und gefesselt!
Eine Leseempfehlung für jeden, nicht nur für Raumfahrt-Begeisterte.

Fazit: 5 von 5 Sternen

Herzlichen Dank an den Heyne-Verlag für die Überlassung des Rezensionsexemplars im Rahmen der Testleser-Aktion.

Leseprobe

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