Rezension

Fiktion oder Realität?

Das Mädchen im Schatten -

Das Mädchen im Schatten
von Laura Nieland

Bewertet mit 5 Sternen

Um ihrer Vergangenheit in London zu entfliehen, beschließt die erfolgreiche Bestsellerautorin Charlotte Morin zu ihrer Tante Bernadine nach Südfrankreich zu ziehen. In dem kleinen beschaulichen Dorf, dass zugleich der Ort von Charlotte's Kindheit ist, soll sie die Ruhe genießen und neue Kraft für ihr nächstes Buch tanken. Ihre Spaziergänge entlang von Lavendelfeldern und Olivenhainen, führen die junge Frau oft an einem nahegelegenen See. Dort trifft sie eines Tages auf Claudine, ein 9-jähriges Mädchen, welches die gleiche Leidenschaft wie Charlotte hat - das Lesen. Charlotte bemerkt jedoch blaue Flecken am Körper des Mädchen und darauf angesprochen, muss das kleine Mädchen ständig ihre Unterhaltung verlassen. Schnell wird Charlotte bewusst, dass sie dem kleinen Mädchen helfen muss und fängt an auf Spurensuche für die Misshandlungen zu gehen - ohne zu ahnen, dass sie damit einen großen Stein ins Rollen bringt. Nichts scheint so zu sein, wie es von außen aussieht!

"Das Mädchen im Schatten" von Laura Nieland, hat mich regelrecht in Schach gehalten. Ständig habe ich mich beim Lesen gefragt "Ist das jetzt Realität oder doch eher Fiktion?" Nach der Hälfte des Buches hatte ich eine Vermutung, auf was die ganze Geschichte hinausläuft, um dann am Ende doch mit einer anderen Auflösung überrascht zu werden. Zwischen der haargenauen Beschreibung von Eindrücken und der Umgebung, kommt der Aufbau des Spannungsbogen keinesfalls zu kurz. Oft haben mir die schaurigen und mysteriösen Darstellungen im Haus und mit Claudine Gänsehaut verschafft. Auch die unterschiedlichen Charaktere vermitteln dem Leser den Eindruck, selbst Bewohner des Ortes zu sein. Trotz der wichtigen Message hinter dem Roman, die auch in der Danksagung nochmal hervorgeholt wird, ist dieses Buch ein gelungener Thriller, der mir viele spannende Lesestunden beschert hat.