Rezension

Fingerübungen

The Golden Tresses of the Dead - Alan Bradley

The Golden Tresses of the Dead
von Alan Bradley

Bewertet mit 4 Sternen

Das Leben besteht aus Veränderungen. Flavia de Luce wird endlich eine ihrer Schwestern los. Feely heiratet ihren Dieter. Überraschend ist Flavia nicht so glücklich darüber. Dennoch bekommen die Brautleute ein schönes Fest und fast das ganze Dorf ist da. Mrs. Mullet hat ist größte Mühe mit dem Hochzeitskuchen gegeben. Wie fürchterlich für Feely: als sie endlich den Kuchen anschneiden will, trifft das Messer auf einen menschlichen Finger. Zum Glück bekommen die Gäste nichts weiter mit. Feely und Dieter entschwinden auf die Hochzeitsreise. Flavia, die mit dem ehemaligen Gärtner eine kleine Detektei gegründet hat, muss einfach herausfinden, wie der Finger in den Kuchen kam.

 

Im zehnten Band um Flavia de Luce bekommt die junge Dama so langsam die Pubertät zu spüren. Zwar ist sie immer noch ein Mastermind, doch Undine steht ihr wohl nicht mehr in vielem nach. Und Dogger scheint mit dem Detektivbüro seine wahre Bestimmung gefunden zu haben, er entwickelt ganz erstaunliche Fähigkeiten. Flavia und er ergänzen sich gut und sie sind sehr angetan, denn sie haben einen echten ersten Fall. Eine Dorfbewohnerin hat sie tatsächlich engagiert, um ein Rätsel zu lösen. Bei ihren Nachforschungen kommen die beiden Detektive noch einer ganz anderen unglaublichen Sache auf die Spur.

 

Ach, mit Flavia und Dogger könnte es ewig weitergehen. Mit seinem speziellen Stil und seinen speziellen Helden vermag der Autor immer wieder zu begeistern. Man spürt nun Flavias eigene Veränderung und auch die Veränderungen in ihrem Leben. Endlich mal bewegt sie sich in weniger unsicheren Gefilden. Doch ihr Geist braucht Beschäftigung und so fahndet sie mit ihrem Wissen nach Zusammenhängen, nach chemischen Zusammensetzungen. Auch wenn man als Leser gerade von der Chemie gerade auch auf Englisch nicht alles versteht, so beschreibt der Autor ihre Gewissenhaftigkeit und Akribie so liebenswert, dass man einfach immer weiterlesen möchte. Der Fall wird im Zeichen von Flavias persönlicher Entwicklung beinahe zur Nebensache, dennoch möchte man diese sympathische Heldin nicht missen. Es heißt, dass dieser Band der Reihe der Letzte sein soll, von den lieb gewonnenen Protagonisten Abschied nehmen zu müssen, fühlt sich irgendwie nicht richtig an.