Rezension

Flattacher auf Freiersfüßen

Die letzte Pirsch - Alexandra Bleyer

Die letzte Pirsch
von Alexandra Bleyer

Bewertet mit 5 Sternen

Da hat sich der alte Grantler Flattacher doch tatsächlich auf seine alten Tage noch in die Obfrau des Mölltaler Jagdvereins, Irmi Leitner verguckt, weiß aber nicht, wie er seine Gefühle adäquat zum Ausdruck bringen soll. Stattdessen muss er sich mit einem diesbezüglich gewandtem Mitbewerber, dem Anwalt Maierbrugger, auseinandersetzen, der sich stets in interne Angelegenheiten des Vereins einmischt. Als Sepp Flattacher dann auch noch einen Hirsch verfehlt und feststellt, dass in seinem Revier Hirsche gekirrt werden, gerät die Welt für ihn beinahe aus den Fugen. Obwohl er eigentlich alles dafür tun möchte, den Jagdfrevler zu überführen, bietet sich ihm nun bezüglich Irmis eine neue Chance. Sie sucht seine Hilfe, da ein Unbekannter sich daran macht, ihre Familie zu dezimieren und diese Aktionen als Selbstmorde oder Unfälle tarnt.  Nolens volens muss Flattacher also seine Kräfte an dieser Front einsetzen, was sogar zu einer Zusammenarbeit mit der ansonsten ungeliebten Polizei führt. Am Ende stößt er auf die Spuren einer lang zurückliegenden Tat, die nun ihre Folgen zeitigt. Und, am Ende kann Flattacher sogar als Lebensretter und Liebhaber reüssieren.

Im Vergleich zum letzten Roman wirkt Flattacher gemäßigt, er zeigt des Öfteren einen weichen Kern, ohne dies all zu deutlich nach außen zu demonstrieren. Liegt es daran, dass er auf Freiersfüßen wandelt? Egal, auf jeden Fall hat auch dieser Roman im Milieu der Hobbyjäger gut unterhalten und verdient es, weiter empfohlen zu werden.