Rezension

Flittern in Paris

Die Tage in Paris - Jojo Moyes

Die Tage in Paris
von Jojo Moyes

Bewertet mit 3 Sternen

Wenige Monate nach dem Kennenlernen haben Liv und David geheiratet. Der erfolgreiche und smarte Architekt bietet seiner jungen Angetrauten neben finanzieller Sicherheit den Traum eines jeden Brautpaars: Flitterwochen in Paris!

100 Jahre zuvor im Paris der Belle Époque. Sophie hat den begehrten Künstler Édouard geheiratet und nun erleben auch sie das junge Eheleben in der Stadt der Liebe.

Aber hält die Liebe, wenn bereits zu Beginn die Realtität in die romantische Unbeschwertheit blinzelt?

Es ist eine Novelle aus der Feder der bezaubernden Jojo Moyes und als Vorgeschichte zum Roman „Nur ein Bild von dir“ gedacht. Ich habe die englische Originalversion gelesen, die mich vom Schreibstil her auf jeden Fall überzeugen konnte.

Die Geschichte selbst wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einerseits das junge Glück der Gegenwart, wie Liv die Flitterwochen mit ihrem David verbringt. Andrerseits erhält man einen Einblick in Sophies erste Zeit als junge Ehefrau hundert Jahre zuvor. Eines haben die beiden jungen Ehefrauen außerdem gemeinsam, schon in den ersten Ehewochen werden sie von Zweifeln geplagt, ob sie tatsächlich den richtigen Bund für’s Leben geschlossen haben.

Hier werden von der Autorin eigentlich die ersten Probleme, die es in der Ehe geben kann, schon während der Flitterwochen thematisiert. Kern der Handlung ist meiner Ansicht nach, dass man auch nach der Heirat aus zwei Personen mit unterschiedlichen Vorstellungen und Wünschen besteht und von Anfang an das gemeinsame Gespräch und gegenseitiges Entgegenkommen pflegen sollte.

Die Protagonistinnen haben mir leider nicht so gut gefallen. Natürlich waren beide in ihrer jeweiligen Epoche noch sehr jung für die Ehe, trotzdem kam es mir so vor, als würden sie von der Autorin zu Schosshündchen der Ehemänner stilisiert, die man mit gezielten Streicheleinheiten schon zur Ruhe bringen kann.

Neben dem lebendigen Schreibstil, der einem durch das Paris der jeweiligen Zeit flanieren lässt, runden weitere Verbindungen der beiden Frauen das Gesamtbild zu einer netten Geschichte ab. Es ist ein kurzer Abstecher nach Paris, den man sich zwischendurch zur Abwechslung ruhig mal gönnen kann.

© NiWa