Rezension

Florenz, die Pest, das Bankwesen, Morde und ein Familiengeheimnis

Die schwarze Lilie -

Die schwarze Lilie
von Dirk Schümer

Bewertet mit 3 Sternen

Dirk Schümer entführt uns nach Florenz in das Jahr 1348. Die Pest wütet noch in der Stadt, klingt aber allmählich ab. Wittekind Tentronk wird von dem Bankier Pacino Peruzzi beauftragt, seinen Sohn Ruffo zu suchen. Dieser ist von einer Mission auf die ihn sein Vater geschickt hat, nicht zurückgekehrt. Wittekind macht sich auf den Weg und findet den ermordeten Ruffo, er wurde gekreuzigt. Nach und nach werden alle legitimen und nicht legimiten Söhne des Bankpatriarchen getötet. Es stellt sich heraus, dass das Motiv für diese Morde in der Vergangenheit zu suchen ist.

Der Autor berichtet bildhaft, aber auch sehr ausschweifend über diese Zeit in Florenz. Den Ausführungen merkt man an, dass hier sehr gut recherchiert wurde. Für meinen Geschmack wäre bei fast allen Schilderungen weniger mehr gewesen. So verliert der Leser den roten Faden in der Geschichte, manchmal habe ich mich gefragt, ob ein roter Faden überhaupt noch vorhanden ist. Der flüssige Schreibstil des Autors veranlasste mich dazu an manchen Stellen nicht abzubrechen, sondern weiterzulesen.

Wer gut recherchierte, sehr ausführlich und detailhaft beschriebe historische Romane mag, für den ist das Buch mit seinen vielen Abschweifungen richtig. Man erfährt viel über das damalige Bankwesen und Machtgefüge in Florenz.