Rezension

Fluchten

Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García -

Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García
von Moritz Rinke

Bewertet mit 3 Sternen

Der liebenswerte Postbote Pedro auf Lanzarote hat kaum noch Aufgaben, niemand schreibt mehr Briefe. Er muss nur noch Rechnungen und Postwurfsendungen verteilen. Also hat er viel Zeit für seinen Sohn Miguel den er innig liebt. Er bringt ihm alles bei was er weiß, über die Heimatinsel Lanzarote, über Vulkane und die Ausbrüche, spielt mit ihm Fußball und holt ihn von der Schule ab. Dann zieht die Mutter mit dem Sohn nach Barcelona und Pedro verliert den Boden unter den Füßen. Seine Freunde versuchen einfach alles um ihm wieder aufzurichten. Bis zwei, Tenaro und Amado eine Idee haben.
Das Buch beschreibt sehr ausführlich und schön die Insel und ihre Landschaft. Wenn man schon dagewesen ist erkennt man sie sofort wieder. Die Figuren sind auf der einen oder anderen Art alle liebenswert. Andererseits haben sie keine Ecken und Kannten, wäre der traurige Vater nicht, könnte man das Buch als Urlaubsroman bezeichnen. 
In seiner Trauer sucht er alle möglichen Ablenkungen dadurch taucht auch das Thema des spanischen Bürgerkriegs auf. Wer hat wann welche Schuld auf sich geladen. Es wird auch immer wieder zu aktuellem Geschehen Stellung genommen, dass wertet den Roman auf.
Für mich hätte die Geschichte etwas straffer geschrieben werden können. Es gab öfter Variationen des gleichen Themas und dadurch wurde der Roman langatmig.
Ein Gedanke ist herausragend; eine Flucht aus welchen Gründen auch immer ist eine Flucht. Das Vergangene wird der Flüchtende nie los. Sie begleitet ihn immer ob es nun gute oder böse Erinnerungen sind.