Rezension

Fortsetzung, die Lust auf mehr macht

Die Porzellanmanufaktur – Zerbrechliche Hoffnung -

Die Porzellanmanufaktur – Zerbrechliche Hoffnung
von Stefan Maiwald

Bewertet mit 4 Sternen

Hat mich wieder gut unterhalten

Da ich den ersten Teil dieser Reihe sehr gut fand und auch aus der Nähe von Selb stamme, wollte ich natürlich wissen, wie es weitergeht mit Marie, ihrer Tochter und ihren Geschwistern, aber auch mit den Nebenfiguren. Ich fand es gut, dass auch Joachim wieder einen wichtigen Part spielt und seine Geschichte sich so interessant abhebt. Hier war es mir allerdings manchmal zuviel an Nebenfiguren, die man kennt. Dass einer oder zwei auftauchen, finde ich in Ordnung, aber teilweise wirkte es, als sollten einfach noch ein paar bekannte Namen erwähnt werden. Kurios fand ich, dass er sich in Joachim Fuchsberger verliebt. Das passte super in die Geschichte und war auch gut gemacht mit den Verfilmungen der Krimis von Edgar Wallace, die ich persönlich sehr mag. Gestört hat mich aber, dass dieser Vorname dann zweimal vorkommt. Sowas finde ich immer verwirrend und ich frage mich, warum es sein muss, wenn sich am Ende kein tieferer Sinn dahinter verbirgt.

Gestört hat mich hier im zweiten Band leider auch, dass mir vieles wie eine Aneinanderreihung von einzelnen Ereignissen vorkam. Jedes Kapitel seine eigene Geschichte, die nicht mehr harmonisch zur nächsten passte. Gleichzeitig ist auch die Sprache des Autoren teilweise sehr nüchtern und alles passiert zu schnell. So kam für mich leider auch wenig Flair auf. Das war im ersten Band ganz anders und runder – ich hoffe, Band 3 ist dann wieder wie der Anfang, denn Band 1 konnte mich sehr in seinen Bann ziehen.

Gut gefallen hat mir wieder der Einblick ins Geschäft – hier besonders der Teil mit der Kaolinmanufaktur, deren Abraumberg Monte Kaolino ich seit der Kindheit kenne. Interessant fand ich auch den Erzählstrang um das Hotel und die Geheimdienste etc. Ein guter Kontrapunkt zum bunten Leben Joachims und der arbeitssamen Marie. Sophie ist mir nicht so nahe wie ihre Geschwister, aber ich finde trotzdem, dass sie eine tolle und sehr spannende Romanfigur ist. Sie ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, mit Tiefe und Stärke, auch wenn sie manchmal oberflächlich wirkt – ein guter Partner für ihre ernste und strebsame Schwester Marie.

Besonders schön fand ich den Teil um Jana, ihren Halbbruder und Vater. Da konnte ich nochmal viel Interessantes erfahren, gerade auch zur Zeitgeschichte der US.

Ein rundum gelungenes Buch mit kleinen Schwächen, die aber den Lesespaß nur leicht getrübt haben. Nun hab ich echt Lust auf Band 3!