Rezension

Frauen in der Wissenschaft

Die Entdeckerin des Lebens -

Die Entdeckerin des Lebens
von Petra Hucke

Bewertet mit 5 Sternen

Rosalind wächst als behütete Tochter auf, die sich das Ziel setzt, eine erfolgreiche Wissenschaftlerin zu werden. Als sie aus Paris zum King's College in London wechselt, wird sie jedoch schnell enttäuscht. Sie soll dort die DNA erforschen, sie lässt sich nicht unterkriegen und forscht voller Eifer. Ein Wettrennen mit anderen Wissenschaftlern beginnt.

Petra Hucke schafft es mit dieser gelungenen Biografie, uns in das Leben als Frau in der Forschung zur damaligen Zeit mitzunehmen. Der Schreibstil ist sehr fesselnd und angenehm.
Roselind ist eine wissensdurstige junge Frau, die sich von niemanden unterkriegen lässt, wobei man beim Lesen deutlich spürt, dass sie Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen hat und oft nicht daran denkt, dass nicht alle Menschen wie sie ein privilegiertes Leben führen. Von den männlichen Kollegen wird sie dabei größtenteils überhaupt nicht ernst genommen, viele sehen in ihr lediglich eine Assistentin. Damit zeigt die Autorin auch ein großes Defizit auf, welches leider bis heute noch teilweise in der Forschung verbreitet ist. Frauen haben es dabei manchmal wesentlich schwerer anerkannt zu werden als männliche Kollegen. Vorgegebene Frauenquoten verschlimmern dabei das Problem noch, da Frauen nachgesagt wird, Stellen aufgrund ihres Geschlechts und nicht wegen der wissenschaftlichen Leistung erhalten zu haben.
Was ich besonders toll an diesem Roman fand ist, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist Fachwissen an die Leser zu vermitteln und damit die Geschichte rund um die Forschung von Roselind sehr authentisch erscheinen lässt.

Ich bin wirklich sehr begeistert von dieser Biografie und kann jedem raten, der ein wenig naturwissenschaftliches Interesse mitbringt, sie zu lesen.