Rezension

Freude über die Fotos ... Enttäuschung über die Gedichte

Unterwegs in Zeiten der Corona -

Unterwegs in Zeiten der Corona
von Lübbe Eva

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch kommt in einem sehr handlichen Hardcover Format daher. Das Motiv und der Titel des Buches haben mich sehr neugierig gemacht. Gedichte zu Fotos, auf diese Kombination war ich sehr gespannt, und interessiert, wie die Autorin dies umgesetzt hat. 

Gleich auf der ersten Seite blickte mich ein niedliches Rotkehlchen an. Ein sehr schönes Foto. Ich liebe diese Vogelart, zumal uns in unserem Garten schon seit vielen Jahren ein Rotkehlchen treu geblieben ist. Nach einem verträumten, kurzen innehalten wechselte mein Blick zu dem Gedicht auf der gegenüberliegenden Seite. Was ich dann las, waren in meinen Augen abgehackte Gedanken der Autorin, die sie in kurze Sätze verpackt hat. Tut mir sehr leid, aber diese Zeilen haben in meinen Augen nichts mit einem Gedicht zu tun. Ein Gedicht muss mich emotional berühren, dabei helfen schon ein paar gut platzierte poetische Wörter oder Sätze. Leider hat mich, bis auf ein Gedicht, kein Text auch nur annähernd berühren können. Mag sein, dass die Autorin bei ihren Beobachtungen und Erlebnissen berührt wurde, aber ich kann dies in den Texten nur erahnen, gefühlsmäßig ist da bei mir nichts angekommen. Ebenso gut hätte ich zu den Fotos Erklärungen aus einem Sachbuch lesen können. Sachlich und informativ. 

Hervorheben möchte ich das Gedicht : " Auf der Tagung im Jahr 2020 ". Die Zeilen reimen sich, wobei dies für mich nicht ausschlaggebend ist, und ich spürte darin ein zu Papier gebrachtes Gefühl der Autorin. Leider ist dies aber für das gesamte Werk zu wenig. Die Fotos sind ausnahmslos schön. Da ich ein absoluter Fan von Versen bin ( gelegentlich schreibe ich selbst welche ) war ich auf die Kombination " Gedichte und Fotos " sehr gespannt. Leider wurden meine Erwartungen nur im Bezug auf die Fotos erfüllt. Grundsätzlich möchte ich aber erwähnen, das Gedichte das persönliche Gefühl ansprechen, und man dahingehend ein Gedicht nicht in gut oder schlecht eingruppieren sollte. Jeder Leser*in hat dazu seine ganz persönliche Meinung, die respektiert werden sollte.