Rezension

Für alle, die es gerne feurig scharf mögen!

Dan May's Chili Kochbuch - Dan May

Dan May's Chili Kochbuch
von Dan May

Die vollständige Rezension inklusive Fotos gibt es nur auf meinem Blog: http://booksandbiscuit.blogspot.de/2014/07/dan-mays-chili-kochbuch-dan-may.html

 

Dan May's Chili Kochbuch: Das Buch für all jene, die es gerne feurig scharf mögen! Aber keine Sorge, auch für den milderen Gaumen sind hier einige Gerichte dabei. An einer Chili-Skala von 1 bis 4 wird der grobe Schärfegrad des Gerichts dargestellt - wie scharf es letztendlich wird, hängt immer von den Zutaten ab. 

~*~ ~*~ ~*~Aufmachung des Buches ~*~ ~*~ ~*~

Meine Familie und ich lieben Gerichte mit Chilis, seien sie frisch, getrocknet oder gemahlen. Seit einigen Jahren baue ich sogar meine eigenen Peperoni, Chilis und Co in einem kleinen Hochbeet auf unserem Balkon an. Noch sind sie zu grün zum Kochen, ab Oktober kann ich meine Gerichte wieder mit selbst ausgesäten Chilis würzen. Für alle, die sich auch daran wagen wollen, bietet Dan May's Chili Kochbuch wertvolle Tipps. 

Die Aufmachung des Buches ist äußerst ansprechend, besonders das leicht Verspielte gefällt mir gut. Die Rezepte sind nicht einfach schwarzer Text auf weißem Grund, meistens ist die Unterlage farbig. Mal ist es ein helles Blau, wie bei den Geschmorten Tomaten mit Chili, Lorbeer und Thymianauf Seite 105 (die ich auch nachgekocht habe), mal sieht es aus wie ein fotografierter bedruckter Zettel aus einem Notziblock (siehe Foto). Mal ist es grün, mal gelb, mal pink. Die Farben sind hell und neigen ins Pastell, sie schmeicheln den Augen und sorgen für visuelle Abwechslung. 
Jedes Gericht hat eine eigene Doppelseite mit farbigem Foto, was mir immer sehr wichtig ist. Ich brauche ein appetitliches Foto eines Gerichts, um Hunger und Lust es nachzukochen zu bekommen. Lediglich "Beilagen" wie Pesti oder aromatisierte Öle teilen sich schon mal eine Doppelseite. 

FOTO NUR IM BLOGPOST 

~*~ ~*~ ~*~ Rezepte ~*~ ~*~ ~*~

Die Auswahl an zwei Rezepten ist mir richtig schwer gefallen, weil ich auf Anhieb gleich ein Dutzend nachkochen wollte. Daher sind es auch eher drei als zwei geworden, wobei ich zwei zu einem Gericht kombiniert habe. 
Zunächst das Extrascharfe Texas-Chili (Seite 56), für das ich vorab erst einmal die eine oder andere Zutat im Supermarkt suchen oder gegebenenfalls im Internet bestellen musste. Chipotle und Ancho Chilis kannte ich bisher nur vom Hörensagen und die sind auch nicht leicht zu bekommen, zumindest nicht bei mir in der Nähe. 

Um das Chili nach Rezept kochen zu können, habe ich erst einmal meine eigeneGewürzmischung Mein traditionelles Texas-Chilipulver (Seite 134) zusammengestellt. Trotz der einen oder anderen Nießattacke, weil mir das Pulver beim Umfüllen in die Nase gestiegen ist, hat es Spaß gemacht. So eine Gewürzmischung, bei der ich weiß, was drin ist, benutze ich viel lieber, als ein Fertigprodukt aus dem Supermarkt. Obwohl es auch da durchaus gute gibt, keine Frage. 

Meine Gewürzmischung "Mein traditionelles Texas-Chilipulver"
FOTO NUR IM BLOGPOST 

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Mit der fertigen Gewürzmischung konnte es auch schon losgehen. Das Extrascharfe Texas-Chilierfordert Zeit, aber die lohnt sich. Normalerweise mache ich Chili con Carne, indem ich übrig gebliebene Bolognesesauce am nächsten Tag mit frischem Paprika und Kidneybohnen versehe. Die Variante mit Fleischstücken statt Hack war dementsprechend ungewohnt, hat aber noch besser geschmeckt. Dazu die angenehm feurige Schärfe. Ich bin überzeugt, dieses Gericht wandert auf meine Standart-Kochliste. 

Mein Extrascharfes Texas-Chili
FOTO NUR IM BLOGPOST 

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Das zweite Gericht ist Stracotto di Manzo: italienischer Schmorbraten (Seite 55), dazu gab esGeschmorte Tomaten mit Chili, Lorbeer und Thymian (Seite 105). Beide Gerichte sind etwas langwieriger und fallen eher in die Kategorie Slow Cooking. Der Schmorbraten soll 12 bis 24 Stunden in Rotwein mit Kräutern und Gemüse eingelegt werden, bevor er weiterverarbeitet wird. Wenn man aber die Zeit hat, das zu planen, lohnt sich die Wartezeit. Das Fleisch ist unglaublich zart und saftig. 
Zunächst war ich mir nicht sicher, ob ich die Chilischote nicht vor dem Pürieren herausnehmen sollte, damit es nicht zu scharf wird. Doch ein kurzes Abschmecken hat gezeigt: es war vorher sehr mild und mit der pürierten Schote genau richtig. 

Mein Stracotto di Manzo: italienischer Schmorbraten 
FOTO NUR IM BLOGPOST 
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Über die Tomaten habe ich nicht, wie es im Rezept steht, eine halbe rote Chili gehackt, da ich keine mehr hatte, sondern stattdessen eine gelbe Habanero. Die Tomaten, von denen die Stücke heruntergefallen waren, waren sehr angenehm. Aber holla die Waldfee, die Tomaten MIT Chilistücken waren höllisch scharf. Da musste ein Glas Milch her, anders ging es nicht :D 
Beim nächsten Mal nehme ich vielleicht doch lieber eine halbe rote Chili. Dass es ein nächstes Mal geben wird, steht schon fest. Mein Vater, der Gemüseliebhaber, war begeistert und wünscht sich die Schmortomaten von jetzt an regelmäßig. 

Meine Geschmorte Tomaten mit Chili, Lorbeer und Thymian
FOTO NUR IM BLOGPOST 

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Als entschärfende Beilage für Braten und Tomaten gab es einfachen Kartoffelprei, da keiner von uns wirklich gerne Polenta isst. Bis jetzt ist sie uns einfach noch nie gelungen.

Mein Tipp: Gerade weil die beiden Gerichte so viel Wartezeit in Anspruch nehmen, eignen sie sich ideal für Gäste. Man kann sie vorbereiten und solange sie schmoren, kann man in Ruhe die Küche sauber machen, den Tisch decken und sich umziehen. Und sobald die Gäste da sind: voilá!  

Fürs Wochenende steht der Provenzialische Lammeintopf (Seite 68) auf dem Speiseplan. 
Lamm wird bei uns meistens mit einer Sauce aus Honig, Rosmarin und Rotwein (und einigen anderen Zutaten) gegessen. Also nicht scharf, sondern eher süßlich-würzig. Ich bin gespannt. 

Was ich unbedingt diesen Sommer noch ausprobieren muss, solange der Paprika noch schön aromatisch ist, ist die süße Chili-Marmelade (Seite 121). Aus Italien kenne ich süße Paprikamarmelade (Fattoria la Vialla, Süße Peperonata) und scharfe Chilimarmelade. Eine Mischung aus beidem schmeckt bestimmt auch klasse. 

~*~ ~*~ ~*~Fazit ~*~ ~*~ ~*~

Dan May's Chili Kochbuch ist informativ, sehr hübsch anzusehen und überzeugend in seiner Vielfalt an Rezepten. Wer hätte gedacht, dass Chilis so vielfältig eingesetzt werden können? 

Bisher eines meiner absoluten Kochbuch-Highlights!

5 von 5 Punkten

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~*~ Hädecke ~*~ 160 Seiten ~*~ 86 farbige Abbildungen ~*~ ISBN: 978-3-7750-0640-8 ~*~ Gebundene Ausgabe ~*~ 26,00€ ~*~