Rezension

Für eine Schullektüre nicht übel ...

Zebraland - Marlene Röder

Zebraland
von Marlene Röder

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Die vier Jugendlichen Ziggy, Phil, Anouk und Judith haben auf den ersten Blick nichts gemeinsam, aber ein schreckliches Geheimnis verbindet sie miteinander. Sie haben ihre Mitschülerin Yasmin überfahren und sie im Wald liegen gelassen ohne Hilfe zu holen. Die Schuld an Yasmins Tod nagt an den Vieren und sorgt für Gefühlschaos. Als sie dann auch noch Briefe von einem Unbekannten bekommen, der über ihr Geheimnis Bescheid weiß, droht die Situation zu eskalieren.

Gestaltung:

Das Cover ist sehr schlicht gestaltet. Man sieht nur ein paar einsame Bäume im Nebel herumstehen und darunter prangt der Titel des Buches „Zebraland“. Ich persönlich konnte mir anfangs nichts darunter vorstellen, aber im Nachhinein betrachtet, passt das Cover zu dem Buch. Nicht nur, weil sich das ganze Unglück sich im Wald abspielt, sondern weil das Bild die allgemeine Atmosphäre des Romans sehr gut darstellt. Es ist dieses etwas düstere, neblige und geheimnisvolle und die Einsamkeit, die das Buch ausmacht.

Stil und Sprache:

Marlene Röders Schreibstil liest sich schön flüssig. Sie braucht keine großen Umgebungsbeschreibungen, um den Leser zu fesseln. Kurz und knapp und mit authentischen Dialogen zieht sie den Leser mit in eine andere Welt.

Figuren:

Der Roman ist abwechselnd aus Ziggys und Judiths Sicht geschrieben. Sich in Ziggys stille und fast schon depressive Art hineinzuversetzen, fiel am Anfang etwas schwer, aber mit der Zeit konnte man ihn besser verstehen. Judith hingegen ist mit ihrer Zielstrebigkeit und ihrer Leidenschaft für Listen zwar etwas seltsam, aber sie hat Charakter. Man kann sich gut in sie hineinfühlen, doch gegen Ende des Buches hat sie sich so verändert, dass sie ihre Sympathie bei mir eingebüßt hat. Anouk und Phil sind ein etwas anstrengendes Paar, doch sie gehören als Protagonisten ebenfalls zu der Handlung dazu, wie die beiden anderen. Insgesamt ist dieses „unglückliche Kleeblatt“ eine interessante Mischung aus den verschiedensten Persönlichkeiten.

Handlung/Idee:

Die Idee hinter dem Buch mit dem Unfall und der Schuld, die die Vier auf sich laden, finde ich sehr gut und auch super umgesetzt. Auch die Themen die in dem Buch behandelt werden, wie Migration haben das Buch zu einem besonderen gemacht. Die Handlung an sich ist schlüssig und man kann dem Geschehen auch immer gut folgen, obwohl manchmal zwischen Vergangenheit und Gegenwart gesprungen wird.

Fazit:

Ein ernstes, aber wirklich lesenswertes Jugendbuch, das nicht nur mit seiner Gefühlsintensität, sondern auch mit seiner einfachen Sprache und den vielschichtigen Charakteren überzeugt. Eine der besten Schullektüren, die wir je hatten.

 

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