Rezension

Für immeer imMeer ...

Immeer - Henriette Vásárhelyi

Immeer
von Henriette Vásárhelyi

Bewertet mit 4 Sternen

Rückentext
Der erste Roman von Henriette Vásárhelyi „immeer“ beginnt am Meer und endet am und im Meer. Dazwischen erzählt Eva von Jan, dem Geliebten, der tot ist, von Heiner und Jan und der Dreier-WG, von Monn, den sie kennenlernt, weil er Jans Handy-Nummer übernommen hat. Und sie erzählt vom Schmerz, als Jan krank war und starb, und wie sie sich verschanzt in ihrer Wohnung, die an früher erinnert. Eva spricht über ihren Verlust mit sich und mit den Fliegen, nicht aber mit den Menschen, die ihr helfen wollen.

Ein sehr ungewöhnliches und außergewöhnliches Buch. Am Anfang habe ich nicht den wirklichen Einstieg in dieses Buch geschafft. Die zeitlichen Sprünge, Wortspielereien und Evas Gespräche mit den Fliegen haben mich eher verwirrt als unterhalten. Doch wenn man dem Buch dann die Chance gibt, und sich weiter mit ihm befasst wird schnell klar was die Autorin möchte.

Jan ist tot. Eva bleibt zurück. Mit ihrem Schmerz, ihrem Verlust und ihrer Trauer. Sie ist nicht in der Lage sich den Menschen mit zu teilen. Sie redet lieber mit den Fliegen. Schnell wird klar, dass sie jeglichen Bezug zu ihrer Umwelt verliert bzw. verloren hat. Sie flüchtet sich in die Vergangenheit und bleibt immer weniger im Hier und Jetzt. Die Autorin lässt den Leser dies spüren, in dem sie in der Zeit hin und her springt. Benutzt sie hier das Präsens in der Wortwahl, ist es einen Satz weiter vielleicht schon in die Vergangenheit. Dieses Vermischen der Zeit beschreibt auch gleichzeitig Evas Verfassung. Sie weiß nicht mehr was war und was ist. Sie kann die Trauer und den Verlust nicht überwinden und flüchtet sich in die Welt in der sie mit Jan glücklich war.

Ein sehr beeindruckendes und nachhaltiges Buch, das zeigt wie schwer es sein kann mit dem Verlust eines geliebten Menschen umzugehen und das dieser Verlust manchmal eben so groß ist, dass man sein eigenes aufgibt.