Rezension

Unendliche Trauer

Immeer - Henriette Vásárhelyi

Immeer
von Henriette Vásárhelyi

Inhalt

"Immeer" erzählt die Geschichte von Eva, die mit Monn gemeinsam einen Urlaub am Meer verbringt. In Zeitsprüngen kehrt sie zurück zu Heiner und Jan, mit denen sie in einer Dreier-Weg gelebt hat. Doch nun ist Jan tot und nichts mehr, wie es einst war. Eva ergibt sich Schmerz und Trauer – einer Trauer, die übermächtig ist und sie letzten Endes auch verschlingt und das Leben unmöglich macht.

Meine Meinung

Das Buch ist schwere Kost. So schwer, dass ich mich auch mit dieser Rezension ein wenig schwer tue. Die ersten 30 Seiten haben mich verwirrt zurück gelassen, da sie für mich lediglich eine Aneinanderreihung von Geschehnissen sind, die es schwer machen sich auf die Geschichte einzulassen. Danach wurde es zwar besser und man konnte Eva ein wenig kennenlernen, aber so richtig nah habe ich mich ihr dennoch nicht gefühlt. Ihre Form der Trauerbewältigung hat mich eher sauer gemacht, als Mitleid erregt. So manches Mal habe ich gedacht "Mensch Mädel, jetzt lass dich doch nicht so von der Trauer beherrschen", obwohl ich eigentlich ein Mensch bin, der mit anderen immer mitfühlen kann.

Eva hat mit Heiner und Jan ein Leben geführt, in dem Parties, Drogen und ein gewisses Chaos eine Rolle spielten. Doch nun ist die scheinbar sorgenlose Zeit vorbei und die Trauer um den Verlust von Jan überwiegt. Sie überwiegt nicht nur, sondern macht ein Leben ohne diese Trauer für Eva gar nicht mehr möglich. Ihre Gedanken und Gefühle kehren immer wieder zurück zu Jan und dem erlebten, um dann an die Oberfläche zurück zu kommen, in der die Depression überhandnimmt.

Für mich war es zu viel der bedrückenden Stimmung. Es war so viel, dass ich mich nach dem Lesen regelrecht aus dem Tief herausziehen musste. Die Depressionen unter denen Eva gelitten hat, waren zwar authentisch beschrieben, haben aber ein Gefühl der Beklemmung ausgelöst, welches ich nur ganz selten beim Lesen habe und das Vergnügen mit der Lektüre schmälern.

Fazit

Das Debüt "immeer" ist keine leichte Kost und vor allem keine, die man einfach so runter lesen kann. Es geht nicht nur um Trauerbewältigung, sondern auch Depressionen und bietet dem Leser bis zum Ende keinen Hoffnungsschimmer.