Rezension

Für mich der bisher beste Roman von Susanne Fröhlich

Wundertüte
von Susanne Fröhlich

Bewertet mit 5 Sternen

In Susanne Fröhlichs neuestem Werk begleiten wir die Endvierzigerin Andrea Schnidt aus Frankfurt wieder ein Stück in ihrem alltäglichen Leben. Viele der Charaktere sind bereits aus früheren Büchern bekannt. Vorkenntnisse sind beim Lesen von Vorteil, aber nicht unbedingt nötig. Man kann durchaus auch quer einsteigen.

Inhalt:
Andreas neuer Freund Paul zieht ein, ihr Schwiegervater Rudi aus. Mit Paul erlebt Andrea noch einmal die große Liebe, doch da beide einiges an „Ballast“ in Form ihrer Ex-Partner und Kinder mit sich herumschleppen, ist das nicht wirklich einfach. Die Kinder werden flügge, bei den Nachbarn und Freunden geht’s drunter und drüber …

Meine Meinung:
Selten habe ich mich beim Lesen so amüsiert. Susanne Fröhlich versteht es auf geniale Art und mit viel Empathie, die Tücken des Alltags darzustellen. Ob es um Ärger mit der Ex des Freundes oder dessen pubertierende Tochter geht, um die Tochter Claudia, die es nach dem Abitur in die weite Welt zieht, die Liebschaften der Freundinnen - man kann sich das alles so wunderbar vorstellen bzw. hat es genauso vielleicht auch schon selbst erlebt. Die Szenen und Dialoge sind wirklich direkt aus dem Leben gegriffen, und man kann sich selbst darin wiederfinden. Doch wo man in der Realität kurz vorm Verzweifeln steht, bringt einen Susanne Fröhlich mit Selbstironie und Sarkasmus zum Lachen.

Zuerst war ich etwas traurig, als Rudi bei Andrea auszog, denn ich mag diesen Mann unheimlich gern. Zum Glück taucht er auch ab und zu noch mal auf und zauberte mir mit seinem hessischen Dialekt ein Grinsen ins Gesicht. Aber auch Paul ist ein angenehmer Charakter, über den ich gerne gelesen habe.

Ich finde es faszinierend, wie die Ideen der Autorin aus der Feder sprudeln. Hier jagt ein Ereignis das andere, man kommt kaum zum Verschnaufen. Langweilen wird sich hier niemand.

Einige Szenen habe ich meinem Mann vorgelesen, und auch er hat sich köstlich amüsiert.

Fazit:
„Wundertüte“ hat mich restlos begeistert. Ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.