Rezension

Für mich zu kitschig

Über die dunkelste See - Brittainy C. Cherry

Über die dunkelste See
von Brittainy C. Cherry

Bewertet mit 3 Sternen

Handlung:

Stella Mitchell versteht die Welt nicht mehr, als der letzte Wille ihres Adoptivvaters verlesen wird: Denn sie muss dessen leiblichen Sohn Damian Blackstone heiraten und für mindestens sechs Monate zusammenleben, oder das gesamte Vermögen geht an wohltätige Organisationen. Bei der Beerdigung sieht Stella Damian zum ersten Mal, und sofort sieht sie, dass er von einer Kälte umgeben ist und niemand an sich heranlässt. Und so einen soll sie heiraten! Doch je besser Stella ihn kennenlernt, desto mehr kann sie hinter seine Fassade sehen und plötzlich war die erzwungene Heirat gar nicht mehr so eine schlechte Idee…

 

Meinung:

Das Cover gefällt mir ganz gut. Es verrät eigentlich nichts über den Inhalt, ist aber schön gestaltet und passt von der äußeren Aufmachung gut zu den anderen Büchern der Reihe. Außerdem gefallen mir die Farben sehr gut, da sie richtig schön schimmern und auch der Farbübergang sehr hübsch ist. Aber es ist eindeutig nicht mein Lieblingscover aus dem Lyx Verlag, da es mir dazu etwas zu nichtssagend ist.

Wie ich es von Brittainy C. Cherry gewohnt bin, versteht sie es, ihre Leserschaft mit einem wunderbar poetischen und emotionalen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Ihre Worte gehen wirklich unter die Haut, so dass man die Emotionen sehr gut nachfühlen kann. Die Geschichte wird abwechselnd aus der ich-Perspektive von Stella und Damian erzählt, wodurch ich einen guten Einblick in beide Gedanken- und Gefühlswelten bekommen konnte.

Nachdem mir schon so viele Bücher der  Autorin gefallen hatten, musste ich natürlich auch eines ihrer neuesten Werke lesen. Letztendlich muss ich aber sagen, dass dieses Buch mich leider nicht so ganz überzeugen konnte. Ich weiß nicht ganz, woran es liegt, aber in diesem Fall fand ich das Buch fast zu kitschig. Natürlich ist dieser emotionale und gefühlvolle Schreibstil wunderschön, aber in diesem Fall war es für mich too much.

Die Grundthematik mit der Hochzeit fand ich ja noch cool und ich habe mich auch sehr gefreut und war gespannt, wie sich das noch alles entwickeln wird. deshalb hat mir der Anfang auch ziemlich gut gefallen, danach ging es für mich leider eher ein bisschen bergab. Denn auch mit den Charakteren bin ich nicht vollständig warm geworden, da sie mir viel zu klischeehaft gezeichnet waren. Da gibt es einmal die natürlich super bösen Stiefmütter oder Stellas komischen Freund, der sogar will, dass Stella Damian heiratet. Schon bei dieser Stelle habe ich mich gefragt, was Stella an ihm findet und warum sie ihre Beziehung nicht gründlich hinterfragt.

Aber auch die Protagonisten haben mich etwas enttäuscht. Damian fand ich ja noch ganz sympathisch. Natürlich ist er zunächst ein echter Bad Boy, doch seine Vergangenheit hat ihn auch gezeichnet und ich fand es etwas schade, dass darauf gar nicht so viel eingegangen wurde. Dafür gibt es aber auch eine Überfülle an Themen, die im Buch vorkommen, was ich fast zu viel fand, da sie nur kurz angeschnitten wurden, ohne näher behandelt zu werden.

Stella hat mich mit ihrer ziemlich naiven Art eher genervt, und auch mit ihrem Hang zum Übernatürlichen konnte ich mich nicht so anfreunden, weshalb es für mich schwieriger war, mich in sie hineinzuversetzen. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden war ja noch ganz süß, aber auch ziemlich kitschig. Und besonders das Ende verläuft wieder nach dem typischen Strickmuster der Autorin. Letztendlich bin ich auch etwas enttäuscht von dem Buch, dass es mich nicht mehr so ganz überzeugen konnte. denn ich hatte weniger Kitsch und Klischee, sondern ein bisschen mehr Realität erwartet!

 

Fazit:

Das war das erste Buch der Autorin, das mich eher enttäuscht als begeistert hat, trotzdem denke ich, dass ich ihr mit ihren weiteren Werken noch eine Chance geben will. Von mir gibt es deshalb nur 2,5 bis 3 Sterne.