Rezension

Fürchtet euch in der Dunkelheit!

Hunters Moon - Der Mond des Jägers - Britta Strauß

Hunters Moon
von Britta Strauß

In den Weiten der Täler und Berge der Rocky Mountains streifen furchterregende Kreaturen durch das Land. Sie versetzen die Einwohner in Angst und Schrecken. Sie sind unverwundbar. Nichts kann sie töten. William, der mit seiner Nichte Kate und seinen Männern in die Berge gekommen ist, macht sich auf den Weg in das nächstgelegene Dorf, um den Jäger Kainah um Hilfe zu bitten. Legenden berichten, ihm sei es als Einzigen jemals gelungen, die Bestien zu töten. Doch William weiß nicht, worauf er sich einlässt, denn Kainah ist ebenso gefährlich. Kann Kainah das Fort und Kate beschützen? Gelingt es Kate, Kainah vor seinem tödlichen Erbe zu beschützen?

Diese Geschichte muss man einfach gelesen haben. Sie verbindet das harte Leben in der Wildnis im Jahre 1795 mit Fantasy und Romantik. Der Autorin gelingt es mit Leichtigkeit, all diese Elemente gut portioniert zu verpacken. Nichts wird erwähnt, was nicht auch vorkommt. Die Fantasy-Gestalten in Form der Kocodjo fügen sich so nahtlos in die Realität ein, dass der Leser gar nicht anders kann, als daran  zu glauben.

Die Atmosphäre ist düster, die Realität hart und es bleibt keine Gelegenheit, die Gedanken an schöne Märchen zu verschwenden. Denn schon steckt der Leser mitten im Abenteuer und kann nur noch hoffen, dieses Buch zu überleben. Lieber künftiger Leser: Reibe dich gut mit allem ein, was deinen Geruch überdeckt. Atme nicht. Dann hast du vielleicht eine Chance!

Durch ihren federleichten, aber ganz sicher nicht seichten Schreibstil gelingt es Britta Strauß, den Leser alles hautnah miterleben zu lassen. Die Geschichte nimmt ihren ganz natürlich Gang und ich hatte das Gefühl, dass die Autorin die Geschichte nur eingefangen und aufgeschrieben hat. Alle Charaktere werden sehr eindrucksvoll beschrieben. Da bekommt der Leser schon allein hiervon Gänsehaut. Ganz ehrlich: Manchen Figuren möchte ich nicht im Dunklen begegnen. Auch in das harte Leben im Fort kann sich der Leser gut hineinversetzen, obwohl wir ja alle in einem verweichlichten Zeitalter leben. Damit niemand dem Wahnsinn anheimfällt, ist die Geschichte mit Humor gespickt. Makaber und rar gesät, aber absolut passend und glaubwürdig.

Umrahmt wird die Geschichte mit einer Liebesromanze, die den Leser von Zeit zu Zeit die Realität vergessen lässt. Die Romantik wirkt aber nicht schnulzig und unangebracht, sondern fügt sich wie das fehlende Teil in das Puzzle ein.

Es gibt Fragen über Fragen, die den Leser nur noch eines wollen lassen: unbedingt wissen, wie es weitergeht. Es gibt immer wieder große und kleine spannende Szenen, die von unterschiedlicher Intensität sind, aber dennoch dazu geeignet, das Herz des Lesers fast stillstehen und ihn die Luft anhalten zu lassen.

Der Anfang der Geschichte könnte das Ende sein; das Ende aber ein neuer Anfang. Wird wahre Liebe immer überdauern und alle Grenzen überwinden? Überzeugt euch selbst und lest. Ich kann dieses Buch definitiv empfehlen und vergebe 5/5 Sternchen.