Rezension

Ganoven mit weißer Weste

Aachener Gangster - Ingrid Davis

Aachener Gangster
von Ingrid Davis

Bewertet mit 3 Sternen

Ganoven mit weißer Weste

Obwohl es sich schon um die dritte Folge mit der Privatdetektivin Britta Sander handelt, kommt man gut in das Geschehen hinein. Per Prolog wird der Leser mitten in eine der spannendsten Szenen des Buches geworfen, aber dann erst in chronologischen Rückblenden mit der Vorgeschichte vertraut gemacht. Ein superreicher Gangsterboss hat buchstäblich eine Leiche im Keller seiner Luxusvilla liegen. Jetzt sucht er den Mörder seines dahingeschiedenen Ziehvaters und Britta soll ihm dabei helfen. Die Nachforschungen ergeben, dass dieser Tote eine unrühmliche Vergangenheit hat und sich die Verdächtigen summieren. Auch wenn man allmählich selbst einen Täter auserkoren hat, so gelingt der Autorin dennoch eine Überraschung auf den letzten Seiten.
Insgesamt hat Ingrid Davis einen flüssigen, leicht lesbaren Schreibstil, auch wenn sie in meinen Augen zu sehr in Plattitüden und Stereotypen schwelgt. Die Figur des Gangsterbosses Tom Hartwig ist für mich nicht schlüssig dargestellt, einerseits kommt mir sein Reichtum hoffnungslos übertrieben vor, andererseits muss ein Mann seines Kalibers nicht eine Provinzdetektei beauftragen. Da hat er doch ganz andere Kontakte und Möglichkeiten.
Der Krimi liest sich ganz nett, bleibt aber recht anspruchslos und leider auch zu wenig regional geerdet. Nur die Erwähnung von Straßennamen machen für mich noch keinen Regiokrimi aus. Aber dennoch hat das Buch einen gewissen Unterhaltungswert.