Rezension

Ganz anders als erwartet

Zwei Volltreffer sind einer zu viel (Liebe, Humor) - Anne Gard

Zwei Volltreffer sind einer zu viel (Liebe, Humor)
von Anne Gard

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt:

Fannys Leben gleicht einem Chaos und die beiden Männer, die sich in ihr Herz schleichen, machen es nicht besser. Beide scheinen Volltreffer zu sein, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Doch was will Fanny eigentlich: Wünscht sie sich Geborgenheit, Wärme und Ruhe an der Seite des durchtrainierten Ricardo? Oder doch lieber das Bauchkribbeln und die heißblütige Leidenschaft in den Armen des geheimnisvollen Sergej? Wie soll sie sich da nur entscheiden ...

Fanny beschließt, sich auf beide einzulassen und den Augenblick zu genießen. So stolpert sie von einem Abenteuer ins nächste – von einem romantischen Wochenende mit Ricardo in eine exklusive, erotische Party mit Sergej. Doch für wen schlägt ihr Herz wirklich höher? Kann Fanny eine Entscheidung treffen oder wird sie beide Männer verlieren?

 

Leidenschaft oder Geborgenheit, was wird Fanny wählen? Die Frage stellt man sich, wenn man den Klappentext liest und das Cover lässt auf zweiteres schließen, allerdings passt beides nicht wirklich zu dem Inhalt und war für mich deshalb etwas irreführend.

 

Fanny ist bereits 41 Jahre alt, geschieden und hat zwei Kinder. Sergej lernt sie im Internet kennen und ist von Anfang an förmlich besessen von ihm. Er ist sehr bestimmend und dominant. Von Anfang an macht er klar, dass BDSM ein großer Teil seines Lebens ist und er möchte, dass Fanny sich diesem öffnet und ihm unterwirft. Ricardo hingegen lernt sie auf einer Party kennen und scheint eigentlich nicht wirklich an einer Beziehung mit ihm interessiert zu sein, obwohl er sehr nett, offen und liebenswürdig ist. Fanny selbst kommt sehr naiv rüber und überhaupt nicht, als wäre sie schon Anfang 40. Während der gesamten Story verhält sie sich eher wie ein Teenager, der noch nicht weiß was er will. Für mich wirkt sie nicht sehr realistisch, denn ich frage mich zum Beispiel wie sie es als alleinerziehende Mutter schafft sich jedes zweite Wochenende frei zunehmen und weg zufahren.

 

Die Geschichte war nicht wirklich spannend, da von Anfang an eigentlich klar war für wen sie sich am Ende des Buches entscheiden wird. Die ganze BDSM Sache nimmt ab einem gewissen Punkt die Überhand und ist eigentlich das Hauptthema und nicht für wen Fanny sich entscheidet. Generell scheint es mehr um die Lust und den Sex zu gehen, als darum eine wirkliche Beziehung zu führen, beziehungsweise den richtigen Partner dafür zu finden. Das spiegelt sich sehr darin wieder, dass Fanny unglaublich viel über Sergejs Vergangenheit weiß, aber es nie zur Sprache kommt wie eine mögliche Zukunft der beiden aussehen könnte. Ricardo ist nicht wirklich Teil der Geschichte, sondern taucht immer nur hier und da am Rand auf, ohne eine wirkliche Rolle zu spielen. Allgemein scheint es mehr die Liebesgeschichte von Fanny und Sergej zu sein, als eine in der sich Fanny für einen der beiden entscheiden muss. Das Ende kommt sehr abrupt und unerwartet. Es lässt viele Fragen offen und gibt einem keinen wirklichen Aufschluss darüber was jetzt wirklich am Ende zwischen den beiden ist.

 

Mein Fazit: Mit der Protagonistin konnte ich mich leider gar nicht identifizieren und ich fand sie einfach nur ziemlich naiv. Sergej war mir von Beginn an unsympathisch und das hat sich auch durch das ganze Buch gezogen. Einzig Ricardo und Luise, die beste Freundin von Fanny, fand ich wirklich gut und konnte sie auch verstehen. Die Geschichte war mir viel zu sehr auf das Thema BDSM bezogen und passte für mich überhaupt nicht zum Klappentext. Ich habe etwas ganz anderes erwartet und konnte deshalb der Geschichte auch nicht allzu viel abgewinnen.