Rezension

Ganz leise, aber trotzdem spannend

Tod in der Klingenfabrik - Sibyl Quinke

Tod in der Klingenfabrik
von Sibyl Quinke

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zuviel des Guten

Gesa Keppling, Geschäftsführerin der Fa. Crena, feiert die Einweihung des neuen Firmengeländes in Haan, einem kleinen Ort zwischen Düsseldorf und Solingen, mit allen die Rang und Namen haben in großem Stil. Alles läuft super ab, bis man später beim Aufräumen, als fast alle Gäste weg sind, den Bruder von Gesa Keppling, Anteilseigner Thorsten Cielzik, tot zwischen wegzuräumenden Kartons findet. Frauenfreund Thorsten Cielzik hat zu Lebzeiten nichts anbrennen lassen. Er nahm sich alles was sich ihm angeboten hat – von der Chefsekretärin bis zur Küchenmamsell. Dass das des öfteren zu Eifersüchteleien zwischen den Frauen führte, ist leicht vorstellbar. Liegt hier der Schlüssel zu seinem Tod? Oder haben die beiden schrägen Vögel, die uneingeladen aus Köln zur Feier gekommen sind, etwas mit seinem Tod zu tun?

Ein Fall für die Kommissare Dick und Bresniak von der Kripo Wuppertal.

 

Die Kommissare durfte ich schon bei dem Fall in der Tuchfabrik kennenlernen. Die Neue, Praktikantin Louisa Breden, bringt mit ihrer erfrischenden Art neuen Schwung ins Kommissariat. Ich erfahre einiges über die Zuckerkrankheit, die hier eine Rolle spielt, und wie diese zusammen mit anderen z.B. Drogen wirkt.

Ich lerne wieder einige neue Protagonisten kennen. Sigrid Dick, die Frau vom Kommissar, die zwar nur eine kleine Nebenrolle spielt, ist mir mit ihrer herzlichen Art sofort sehr sympathisch, genau wie die neue Praktikantin. Und auch den Rechtsmediziner Mortes mag ich. Er ist zwar ein bisserl anstrengend, kennt sich aber super bei vielen Themen aus und hat das Herz am rechten Fleck. Britta, die supernaive Küchenmamsell mit ihrem Nasciturus im Bauch, die meint, nun gehöre der Chefsessel ihr, finde ich einfach nur stressig.

So haben alle Protagonisten ihre Stärken und Schwachstellen und werden für mich damit schnell vorstellb- und unverwechselbar.

217 Seiten aufgeteilt in 40 Kapitel machen das Lesen so richtig angenehm. Cliffhanger und Wendungen von der Autorin gekonnt eingesetzt, heitzen die unterschwellige Spannung an. Dies ist wieder so ein Krimi, der ohne Blutvergießen auskommt, einiges aus dem Privatleben der Kommissare preisgibt und mich trotzdem immer wieder zum Weiterlesen animiert. Die Auflösung endet mit einem Paukenschlag. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Und schon tut mir die "Täterin" richtig leid.
 

Ein leiser Krimi mit einer interessanten Geschichte, die mich begeistern konnte und sehr gut unterhalten hat. Bitte mehr davon.