Ganz nett...
Bewertet mit 2 Sternen
In "Mittsommersehnsucht" von Elfie Ligensa geht es um die junge Ärztin Andrea, die von Düsseldorf nach Bergen auswandern möchte, um dort mit ihrem Liebsten zusammen zu leben. Doch als sie ankommt, erwischt sie ihn mit einem Girlie im Bett - ohne großes Krawumm verschwindet sie von dort und kommt auf der Hurtigrute unter. Hier lernt sie einen samischen Mann und seine Enkeltochter kennen, die schwer krank ist. Immer wieder werden Andreas ärztliche Fähigkeit gebraucht - bis man sie vom Nordkapp zu den Lofoten zitiert, wo sie spontan für einen alteingesessenen Arzt in Vertretung gehen soll. Hier lernt sie zugleich einen Mann kennen, der ihr erst unsympathisch erscheint, aber doch nicht mehr aus dem Kopf geht. Nach und nach knüpfen sie jedoch aneinander an, bis einige böse Machenschaften das junge Glück bedroht.
Die Story an sich ist gar nicht mal schlecht, ich hab auch recht gespannt weiter gelesen, weil ich wissen wollte, wie alles ausgeht. ABER... es sind sooooo viele Fehler in diesem Buch! War die Autorin jemals in Norwegen und ist sie jemals mit den Hurtigruten gefahren? Es hat mich so genervt, dass ich öfter kurz davor war, das Buch zur Seite zu legen. Nur mal ein paar Beispiele aus vielen Auffälligkeiten mehr: In 15 Minuten von Kabelvåg nach Stamsund? In Echt dauert die Fahrt gut eine Stunde! Als Andrea auf der nordgehenden Fahrt die Lofoten anfährt, verschläft sie und frühstückt dann während sie hinaus guckt, ist daher absolut verkehrt, da das Schiff abends anlegt! Das sind keine großen Dinge - für mich als eingefleischten Norwegen-Fan aber ein absolutes No-Go. Dies sind Fakten, die man durch richtiges Recherchieren ganz schnell richtigstellen kann (Dank Google Maps und der Homepage der Hurtigruten in 10 Minuten machbar!). Und wie realistisch es ist, dass man spontan irgendeine Touristin als Ersatz an einer ganz anderen Ecke in Norwegen engagiert, lassen wir jetzt mal dahin gestellt.
Fazit: Nett zu lesen, aber für Personen die sich in Norwegen auskennen, könnte es verdammt nervig sein, sich durch die ganzen Unstimmigkeiten zu arbeiten. Den zweiten Teil habe ich leider direkt mit dem ersten zusammen gekauft, ob ich ihn jemals lese, ist sehr fraglich.