Rezension

Ganz unterhaltsam für zwischendurch

Das Geheimnis des Schneemanns -

Das Geheimnis des Schneemanns
von Nicholas Blake

Bewertet mit 3.5 Sternen

Immer auf der Suche nach Krimiautoren, die ich noch nicht kenne, bin ich des Öfteren auf den Namen Nicholas Blake gestoßen, einem Zeitgenossen Agatha Chrisisties, mit der er oft in Verbindung gebracht wird, vermutlich wegen der eben dieser zeitlichen Gemeinsamkeit, aber auch, weil er mit Nigel Strangeways einen Privatdetektiv geschaffen hat, der allerdings nur entfernt an Miss Marple oder Hercule Poirot erinnert. Nun werden seine Werke offensichtlich vom Klett-Cotta-Verlag neu aufgelegt, aber so richtig kaufwillig war ich (noch) nicht. Und siehe da, beim Spaziergang mit Hund gehe ich am öffentlichen Bücherschrank vorbei und sehe "Das Gehemnis des Schneemanns". Nicht nur die Gelegenheit, auch der strenge Frost der vorletzten Woche vor Weihnachten (Stichwort Schneemann) ließen mich zugreifen.

Nun, nach der Lektüre kann ich sagen, ja, ganz unterhaltsam, aber der Durchbruch zur weiteren Lektüre der Reihe war's dann doch nicht. In dem Fall úm den vermeintlichen Selbstmord einer jungen Frau, die sich unter mysteriösen Umständen im Haus ihres Bruders, einem englischen Grundbesitzer, aufgehängt hat, ermittelt der bereits anwesende Strangeways mal mit, mal gegen die Polizei. Er ist es auch, der erste Zweifel am Selbstmord hegt, da er im Zimmer der Toten Spuren entdeckt, die einen Mord nahelegen. Verdächtig ist eigentlich jeder, der zur Tatzeit in dem entlegenen Gutshaus zu Gast war, als da wären da wären: das Gastgebeberehepaaar, ein weiterer Bruder der Toten, ihr Leibarzt, ihr Verlobter und ihre beste Freundin. Strangeways deckt so manche tragische Epidsode im Vorleben der Getöteten auf, aber jede seiner Theorien bezüglich des Täters hält der Realität nicht stand, mal hat jemand ein Motiv, aber keine Gelegenheit, mal ist es anders herum. So ersinnt Strangeways am Ende eine List, die einen weiteren Mord und eine unerwartete Wendung mit sich bringt.

So richtig warm geworden bin ich mit dem Roman nicht, er ist nicht schlecht, aber das "gewisse Etwas" fehlt mir dann doch. Strangeways erweckt manchmal den Eindruck, als ob er nicht wisse, was er tut,  und macht manchmal für den Leser nicht nachvollziehbare Gedankensprünge. Das konnte Agatha Christie dann doch besser, ich jedenfalls werde die Reihe für mich wohl abhaken.