Rezension

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Ganz witzig, aber eher was für jüngere Leser!

How to be really bad - Hortense Ullrich

How to be really bad
von Hortense Ullrich

Lilith, die Tochter des Teufels ist ungehorsam und kennt keine Regeln. Damit sich das ändert, schickt sie ihr Vater, der Teufel, als Austauschschülerin unter die Menschen. Dort soll sie lernen sich anzupassen, an Regeln zu halten usw. Auch soll sie lernen auch kontrolliert „böse“ zu sein, denn später soll sie einmal die „Firma“ des Vaters übernehmen und Verantwortung zeigen. Doch Lilith wäre nicht Lilith, wenn sie die Anordnungen befolgen würde. Sie zeigt Greta, ihrer Austauschschwester, das Lügen doch ganz einfach ist und man sich dadurch viele Vorteile ergaunern kann und lässt die Menschen nach Ihrer Pfeife tanzen. Bis sie auf Sam trifft und sich verliebt ... doch, wie ist das möglich? Teufel können doch gar nicht lieben, oder etwas doch? Für Lilith ist das geradezu eine Katastrophe, was wohl der Teufel dazu sagen wird? ...
Die Autorin Hortense Ullrich hat mit „How to be really bad“ eine ziemlich unterhaltsame, wenn auch zum Teil sehr absurd und ziemlich überdrehte Lektüre geschaffen, die es dennoch geschafft hat, mich in Ihren Bann zu ziehen. Das bedeutet, ich habe das Buch trotz anfänglicher Bedenken brav zu Ende gelesen und muss sagen, es hat sich dennoch gelohnt. Allerdings sollte man als Leser nicht zu viel nachdenken, sondern sich einfach treiben lassen. Dann kann man auch über die vielen fast schon überwitzigen Slapstickeinlagen und übertriebenen Handlungsweisen von Lilith schmunzeln. Wer allerdings eine logische und in sich schlüssige Geschichte sucht, wird enttäuscht.

Viele Handlungsweisen von Lilith und auch viele Begebenheiten sind einfach zu unglaubwürdig und man hat manchmal das Gefühl als wären die Austauscheltern einfach nur hinterweltlerisch oder schlicht dämlich, weil sie nicht merken wie die Austauschtochter sie hinters Licht führt. Lilith lügt ohne mit der Wimper zu zucken und verhält sich zum Teil recht merkwürdig und dennoch lässt die Autorin alles ohne Hinterfragungen der Eltern geschehen.

Die Protagonistin Lilith ist ein eigensinniges, gewitztes, ja fast schon durchtriebenes Teufel-Mädchen, welches es faustdick hinter den Ohren hat. Sie hört weder auf ihren Vater, noch auf die Austauscheltern, macht was sie möchte und lügt, dass sich die Balken bilden. Während der Vater „Teufel“ als sehr fürsorglich und besorgt, ja schon fast harmlos, in Erscheinung tritt.

Hortense Ullrich schafft es vorzüglich, den Leser ins Geschehen zu ziehen, denkt man noch über die letzte Ungereimtheit oder Lüge von Lilith nach, so wartet diese schon mit der nächsten Lüge oder dem nächsten witzigen Moment auf usw. Wie gesagt, wer diese Buch liest, der sollte sich auf eine komische, heitere, aber auch recht seichte Unterhaltung einstellen. Nachdenken oder groß hinterfragen ist hier nicht nötig. Man sollte sich von der Geschichte einfach treiben lassen, dann ist gute Unterhaltung garantiert. Denn eines kann die Autorin wirklich, witzige Begebenheiten schaffen und den Leser somit gut unterhalten.

Ich würde sagen, das Buch richtet sich an jüngere Leserinnen, die einfach eine gute Unterhaltung mit einer witzigen und nicht besonders ernst zu nehmenden Liebesgeschichte mit etwas außergewöhnlichen, z. Tl. sonderbaren Charakteren haben möchten.