Rezension

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz - Andrea Conrad

Gefährliche Liebe unter dem Hakenkreuz
von Andrea Conrad

Eine Liebe zwischen zwei Männern zu NS-Zeiten, der Eine Sohn eines angesehenen Mannes in Berlin und der Andere Jude.

Auf Grund eines Unfalles lernen sie sich kennen. Heinrich im Auto und in SA-Uniform und Richard auf dem Rad treffen aufeinander, da beide verträumt waren. Heinrich von seinen Vater nach Mainz geschickt, macht sich Gedanken, wie er aus Mainz entkommen kann. Er möchte unbedingt zurück nach Berlin, aber mit dem Unfall ändert sich alles, auch wenn er sich Vorsetze gemacht hat.

Heinrich besucht so oft wie möglich Richard, um zum einem die Schwester Silke hinzubringen und um ihn Lebensmut wieder zu geben. Da er sich für diesen Unfall verantwortlich fühlt. Er möchte das wider gut machen, aber es ist auch mehr.

Richard blüht unter Heinrich auf, sie werden beste Freunde bis der Tag am Rhein kommt. Heinrich küsst Richard. Trotz des kurzen Erstaunens und Wut, verliebt sich auch Richard in Heinrich. Hier habe ich mich gefragt: Ging das nicht zu schnell? Ein Junge, der Mädchen liebt, hat keine Zweifel und Scham vor der Tatsache, dass er Jungs liebt. War das schon vorher klar von Richard und er hat sich nur gedeckt? Im ganzen Buch wird darüber nicht mehr gesprochen.

Beide lieben sich sehr innig und leidenschaftlich. Trotz der immer schwerer werdender Zeit für Juden. Heinrich versucht Richard zu überzeugen mit seiner Familie aus Deutschland zu fliehen. Aber Richard denkt, dass Heinrich ihn los werden will. Das Heinrich damit sich selber in Gefahr bringt, sieht er nicht. Auch nicht, dass es den Juden immer schlechter geht. Erst die Fahrt nach Köln kann den Träumer wecken.

Das Buch ist mit leichter Sprache geschrieben und so kommt man zügig voran. Auch kann man sich gut in die Umgebung der Beiden einfinden. Besonders der Rhein, der eine hohe Stellung bei Richard einnimmt, gewinnt an Leben.

Ich habe besonders Silke und Heinrich lieb gewonnen. Richard ist auch lieber Junge, nur hat mich sein Realitätsverlust doch genervt. Er hat nie gesehen, dass Heinrich ihm und seiner Familie helfen will. Er sieht nur: „Dann bist du weg, Heinrich. Du willst mich doch nur los werden!“ Wie so ein kleines Mädchen, welches sein Teddy gefühlt mit Sprengstoff nicht hergeben will. Heinrich zeigt im ganzen Buch sehr viel Aktion, dagegen ist Richard passiv. Von ihm aus passiert nix, außer dass er Sex will. Ich habe  mich schon gefragt, warum hat sich Heinrich in Richard verliebt. Nur wegen seiner Träumerei und seiner Schönheit? Aus diesem Grund habe ich zwei Sterne abgezogen, da für mich viele Passagen einfach unrealistisch waren (Reaktionen von Richard, siehe Teil 4).