Rezension

Gefühlvolle, aber auch sehr schmerzhafte und düstere Liebesgeschichte

Loslassen - Maria Väth

Loslassen
von Maria Väth

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt (dem Klappentext entnommen):

Eigentlich wollte sich Charlotte in Ruhe und allein in einer anderen Stadt über die Dinge in ihrem Leben klar werden. Doch womit sie nicht gerechnet hat, ist ihr mysteriöser und gefährlich wirkender Nachbar Hendrik. Es sind seine Augen, die niemals lächeln, die sie jedoch so intensiv betrachten, als würden sie ihr all das erzählen wollen, was er im Verborgenen hält.

Für Hendrik ist Charlotte ein Rätsel. Sie ist anders. Sie weicht ab von den üblichen Parametern, vielleicht erschafft sie sogar ihre eigenen. Ihre Gegenwart ist risikoreich, denn sie hat etwas an sich, das ihn anspricht. Und das darf nicht sein. Er weiß nicht genau, was es ist, denn es ist ihm neu und er spürt es bis tief in den Bauch hinein. Aber er ahnt, dass es ihn verändern könnte, wenn er nicht aufpasst.

Beide können sie sich dem Sog, den sie gegenseitig spüren, nicht entziehen. Doch beide haben ein Geheimnis, welches das fragile Band zwischen ihnen zerstören könnte.

 

Meinung:

Der bildhafte und fesselnde Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus zum größten Teil aus der Ich-Perspektive von Charlotte geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann. Ab und zu kommt auch Hendrik zu Wort.

Die authentischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen sehr gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen, mitzufiebern und auch mitzuleiden, denn vor allem Hendriks Vergangenheit und seine Geheimnisse sind definitiv keine leichte Kost (und könnten manche Personen triggern). Diese werden Stück für Stück enthüllt, ebenso wie Charlotte seine Schutzmauern aus Eis langsam zum Schmelzen bringt. Doch auch sie hat Geheimnisse, die erst relativ spät enthüllt werden.

Charlotte hat mich mit ihren großen Klappe, die sie auch so manches Mal in Schwierigkeiten bringt, und ihrem großen Herzen schnell für sich eingenommen. Und auch wenn Hendrik immer wieder aggressiv handelt, so zeigt er doch auch sein großes Herz und Mitgefühl, wenn er sich um den 14-jährigen Falko kümmert, der von seinem Vater geschlagen wird.

 

Die Autorin schreibt gefühlvolle, aber auch sehr schmerzhafte Geschichte. Man fiebert nicht nur mit den Charakteren mit, man fühlt und leidet mit ihnen und ist völlig von ihnen und ihrer Geschichte gefesselt. Ja, die Autorin versteht es einem das Herz immer wieder zu brechen, aber sie setzt es auch Stück für Stück wieder zusammen. Toll finde ich, dass der Titel und seine Bedeutung im Laufe der Geschichte immer offensichtlicher werden.

 

Eine gefühlvolle Liebesgeschichte, die aber auch mit Düsternis und Brutalität aufwartet. Wer herzzerreißende Liebesgeschichten liebt, ist hier genau richtig. Neben den Gefühlen kommt aber auch der Humor nicht zu kurz.

 

Fazit:

Eine gefühlvolle Liebesgeschichte, die aber auch mit Schmerz, Düsternis und Brutalität aufwartet, die einem das Herz zerreißt, es aber auch wieder Stück für Stück zusammensetzt.