Rezension

Geheimagentin Molly Preston in der Provence, sehr gelungen!

Der Lavendel-Coup - Carine Bernard

Der Lavendel-Coup
von Carine Bernard

Bewertet mit 5 Sternen

Molly Preston hat einen neuen Fall. Die Geheimagentin der EU hat sich, getarnt als Studentin der Kunstgeschichte, in das beschauliche Dorf Mirocène in der Provence, begeben. Sie hilft bei der Restauration einer Kapelle des Pariser Bankiers Claude du Fondette, der wegen Wirtschafts- und Finanzspionage verdächtigt wird, welche Molly untersuchen soll. Beim Freilegen eines Wandgemäldes kommt ein so genannter "Gaunerzinken" zum Vorschein, ein Zeichen, welches sich Kriminelle als Botschaft hinterlassen. Ermittlungen zeigen, dass der letzte "Gauner" 1912 in der Kapelle war, nach einem spektakulären Banküberfall, von dem die Beute nie gefunden wurde. Bald gibt es auch eine Leiche in der Kapelle und Molly muss nun richtig ermitteln...

Die Figur Molly ist sehr professionell, vorsichtig, aber nicht feige, sprachlich gewandt, intelligent und clever. Sie erinnerte mich teilweise sehr an die Figur des James Bond in den Büchern (!) von Ian Fleming, auch was die eher fehlende emotionale Seite betrifft. Molly ist gewitzt, abenteuerlustig, furchtlos, einfach eine coole Socke, die mir sofort sympathisch war.

Frauenthemen kommen zum Glück überhaupt nicht vor, was mich ansonsten sehr genervt hätte. ;-) 

Der Erzählstil ist der Handlung angemessen, eher sachlich und schlicht gehalten, ohne Schnörkel oder Kitsch. Der Krimi ist dadurch leicht und gut zu lesen. Man kommt sehr schnell in die Geschichte hinein und fiebert bald mit, besonders bei den recht gefährlichen und spannenden nächtlichen Aktionen, die Molly unternimmt. 

Auch die Provence mit ihren Besonderheiten, den Menschen, dem Essen und der Landschaft, wird gut beschrieben. 

Mein Fazit: Sehr positiv! Ein ungewöhnlicher, spannender, gut erzählter Krimi mit einer taffen Ermittlerin, wie es sie leider viel zu wenige gibt! Von mir eine klare Leseempfehlung!