Rezension

** Geheimnisse eines Priesters **

Die Toten schweigen nicht - Paul Cleave

Die Toten schweigen nicht
von Paul Cleave

Bewertet mit 3 Sternen

"Die Toten schweigen nicht" erzählt der Autor Paul Cleave aus der Sicht des Privatdetektives Theo Tate, was dem Leser einen direkten Einblick in die Geschehnisse und Gedanken des Mannes führt. Genau wie bei dem Thriller "Der Siebte Tod" startet die Story ohne große Umschweife. 
Das Taschenbuch ließ sich einfach und schnell lesen und der Wiedereinstieg nach einer Lesepause gelang ohne Probleme. Der Autor schaffte hier eine Story, die durchgängig interessant und spannend geschrieben war, und verzichtete zum Glück auf langatmige und unnütze Passagen.

Als Leserin fragte ich mich des Öfteren, wie Theo Tate so eigenmächtig ermitteln kann, ohne gestoppt zu werden. Er befragt Eltern von Opfern, verändert Tatorte, entfernt Beweisstücke und hält sich an keinerlei Regeln. Hier ist die Glaubwürdigkeit leider ein wenig anzuzweifeln.

Die Idee, dass nach und nach immer mehr Leichen auftauchen ist natürlich nicht neu. Dass diese unerklärbarerweise in einem Friedhofssee aufgefunden werden, jedoch schon und zudem ist dies ein wenig mysteriös. Der Privatdetektiv weiß wie die Polizei, dass der Priester ein Geheimnis hat, doch nur er geht ohne Rücksicht auf Verluste vor. Ich möchte an dieser Stelle nicht zuviel verraten, allerdings beachte ich das "Geheimnis" des Vater Julians, als sehr unrealistisch.

Die Story dieses Thrillers überzeugte mich daher auch leider nicht vollständig. Zwar ist dieser Roman wieder ein gutes Werk des Autoren, jedoch hätte ich ein wenig mehr Spannung, Nervenkitzel und ggf. auch Brutalität erwartet, da ich ja schon den ersten Roman des Autoren kannte. Rückblickend erscheint es mir fast, als hätte Paul Cleave bei diesem Werk ein wenig zurück gesteckt und versucht, eine andere Art von Thriller zu schreiben.

Leider war es mir auch nicht immer möglich, eine genaue Vorstellung vom Aussehen der einzelnen Charaktere zu bekommen. Dies hat mich zeitweise schon gestört, da ich mich als Leserin gerne in einzelne Situationen hineinversetze und das ohne die genaue Vorstellung der Personen recht schwer ist. Durch das eigenmächtige Handeln und die abgebrühten Taten von Theo Tate sammelt dieser nicht die meisten Punkte bei mir. Auch die anderen Charaktere lassen ein wenig zu wünschen übrig.

Die Story war interessant, flüssig und leicht zu lesen und auch nicht unbedingt vorhersehbar, aber das gewisse Etwas hat mir hier leider noch gefehlt.