Rezension

Gekonnt gemacht

Bei Stina brennt noch Licht - Ostfrieslandkrimi - Ele Wolff

Bei Stina brennt noch Licht - Ostfrieslandkrimi
von Ele Wolff

Bewertet mit 4.5 Sternen

Drei Schwester, alle drei über 60 Jahre, leben zusammen im ihrem Elternhaus in Leer. Stina war einst Verkäuferin. Sie hat im Haus das Zepter in der Hand. Elske, die bei einer Bank gearbeitet hat, interessiert sich für Arztserien im Fernsehen. Rieke wollte vor vielen Jahren heiraten. Doch der Bräutigam war von jetzt auf gleich verschwunden. Seitdem trifft sie sich regelmäßig mit dem Arzt des Ortes zum Trinken. Scheinbar geht alles seinen gewohnten Gang. Rieke aber hat eine Annonce aufgegeben. Sie will heiraten.  

Der Krimi beginnt spannend. Dieser Spannungsbogen kann gehalten werden, obwohl die Täterin bekannt ist.  Die Protagonisten sind gut charakterisiert. Das betrifft nicht nur die drei Schwestern. Lilly, die sich von ihrem Mann getrennt hat und Geld verdienen muss, versucht sich als Privatdetektivin. Sie bringt eine gewisse Leichtigkeit in die Geschichte. Handlungsorte werden ausführlich beschrieben. Die neuen Verhältnisse im Haus bringen plötzlich auch die Vergangenheit zurück.  

Geschickt versteht es die Autorin, die Schicksale der Frauen im heute und gestern miteinander zu verknüpfen.

Das Buch lässt sich gut lesen. Der Schriftstil ist von leichter Art. Das bedeutet, dass es neben ernsten Abschnitten auch humorvolle Stellen gibt. Trotzdem zeigt sich schnell, dass ein dunkler Schatten über dem Haus liegt.

Im Gegensatz zu anderen Krimis geht es hier nicht ums Mitraten. Die Einfälle der Täterin vorauszuahnen, war allerdings auch nicht ganz einfach.  

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte war logisch aufgebaut. Nach und nach wurden die Gedankenwelt der Täterin und ihre Motivation deutlich. Sie ist und bleibt eine tragische Figur.