Rezension

Gelungene Fortsetzung

Tödliche Winde
von Ute Haese

Bewertet mit 5 Sternen

Henning Bode wird tot im Maschinenraum eines Windkraftwerkes des kleinen Ostseedorfes Bokau aufgefunden. Sein Herzschrittmacher setzte aus, als der Generator bei plötzlich auffrischendem Wind ansprang. Hanna Hemlokk, Schriftstellerin von Liebesromanen und Hobbyprivatdetektivin, stellt sich die Frage, was der Mann dort überhaupt wollte. Sie beginnt zu ermitteln, denn an einen Unfall kann sie nicht glauben. Dabei stößt sie sogar auf Widerstand bei ihrer besten Freundin, die mit der Witwe von Bode befreundet ist. Die Kinder Bodes sind ihre Adoptivenkel, sie kümmert sich um die Familie und versteht nicht, warum Hanna jetzt in dieser Familie herumschnüffelt. Als Hanna herausfindet, daß die Fingerkuppen des Opfers blutig gekratzt waren, stellt sich ihr die Frage, ob die Ausgangsluke eventuell von außen manipuliert wurde.

Auch mit ihrem zweiten Buch um Hanna Hemlokk hat Ute Haese bewiesen, daß gute Krimis auch auf dem "platten Land" geschrieben werden können. Die Spannung ist hier greifbar, einmal mit dem Buch begonnen, findet der Leser kein Ende. Der Schreibstil ist, wie schon bei "Holsteiner Blut" flüssig, locker und flockig, auch der Humor, der nicht aufdringlich ist oder ins alberne abdriftet, ist wundervoll. Die Charaktere entwickeln sich in diesem Band weiter, man bekommt weitere Einblicke in Hannas Privatleben und versteht sie mittlerweile als gute Freundin, mit der man zittert und bangt. Die schon im realen Leben wundervolle Landschaft der Probstei wird hier so schön beschrieben, daß auch derjenige Leser, der diese Landschaft nicht kennt, sie bildlich vor Augen sehen wird.

Eine gelungene Fortsetzung der Serie!