Rezension

Gelungene Fortsetzung

Die vergessenen Kinder - Dolores Redondo

Die vergessenen Kinder
von Dolores Redondo

Bewertet mit 5 Sternen

Unmittelbar vor seiner Verhandlung tötet sich der Mörder Jason Medina im Gerichtsgebäude selber. Amaia Salazar gerät in ihren zweiten Fall in ihrem Heimatdorf, denn der Tote hat ihr eine Botschaft hinterlassen: Tarttalo. Amaia stößt bei ihren Ermittlungen erneut auf ihre Vergangenheit, aber auch auf einen realen Tarttalo, der wie das Ungeheuer aus der baskischen Mythologie grausam vorgeht.

Erneut nimmt mich Dolores Redondo mit in die nordspanische Provinz Navarra und der Ausflug mit ihr ist wieder sehr gelungen. Ich begegne Amaia Salazar, die gerade Mutter geworden ist; auch das Verhältnis zu ihren Schwestern hat sich Vergleich zum ersten Band entspannt. So konzentriert sich der Mittelteil der Trilogie auf die Suche nach dem Bösen, das die Region unsicher macht und auf die schwierige Verbindung zu ihrer Mutter. Da tun sich Abgründe auf und auch ihre Schwester Flora scheint noch das ein oder andere Geheimnis zu bewahren. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das Ganze im dritten Teil gestaltet. 

Diesmal sehe ich darüber hinweg, dass ich die Diskussionen über Muttermilch bei der dritten Wiederholung überflüssig und auch nervig fand. Aber da habe ich ganz schnell weitergelesen; zu spannend und abwechslungsreich gestaltet sich Suche nach dem Tarttalo. Dabei versteht es die Autorin, falsche Spuren zu legen und den Verdacht von links nach rechts zu schieben. Der mystische Teil nimmt wieder einen nicht geringen Teil im Krimi ein, aber das hat für mich gepasst. Vielleicht kann man jetzt annehmen, der zweite Band ist nur eine Kopie des ersten. Aber wenn es so ist, gelingt es Dolores Redondo ausgezeichnet, diese Kopie noch rasanter auf mich wirken zu lassen, als es das Original geschafft hat. 

Bei mir steigt die Vorfreude auf den Abschluss der Trilogie.