Rezension

Gelungene Fortsetzung

Blutnebel -

Blutnebel
von Thomas Enger

Bewertet mit 4 Sternen

Die Journalistin Emma Ramm bricht am Silvesterabend zum Osloer Hafen auf. Sie möchte dort den Countdown zum Jahreswechsel erleben. Doch es kommt zu einer Explosion! Viele Menschen werden verletzt und getötet. Die Polizei geht von einem Terroranschlag aus. Unter den Verletzten ist auch Ruth-Kristine Smeplass. Diese Frau ist für Kriminalkommissar Alexander Blix keine Unbekannte, denn vor zehn Jahren versuchte Blix das Verschwinden von Ruth-Kristines Tochter Patricia aufzuklären. Doch bis heute fehlt von der damals Zweijährigen jede Spur. Gemeinsam mit Emma Ramm beginnt Blix den alten Fall erneut zu betrachten...

"Blutnebel" ist nach "Blutzahl" der zweite Band einer norwegischen Thriller-Serie um Alexander Blix und die Reporterin Emma Ramm. Man kann den aktuellen Ereignissen sicher auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, da das Autoren-Duo wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen lässt. Das ganz besondere Verhältnis, das den Kriminalkommissar Alexander Blix mit der Reporterin Emma Ramm verbindet, kann man allerdings besser nachvollziehen, wenn man die Ereignisse aus dem Auftaktband kennt. 

Durch die Explosion am Osloer Hafen ist man sofort mitten im Geschehen. Man fiebert mit den anwesenden Protagonisten mit und ist entsetzt, über die Auswirkungen, die dieses Ereignis auf Emma Ramm hat. Dennoch freut man sich über ein Wiedersehen mit den bereits bekannten Charakteren. 

Emma Ramm und Alexander Blix stellen unabhängig voneinander Nachforschungen an. Die Handlung wird dabei aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch, dass Ruth-Kristine Smeplass unter den Opfern ist, bekommt das ungelöste Verschwinden ihrer Tochter wieder Aufmerksamkeit. Die Ermittlungen wirken authentisch und nachvollziehbar und sind interessant, obwohl diese sich in Richtung Cold-Case entwickeln und deshalb eher gemächlich verlaufen. Dennoch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen und die zusammengetragenen Puzzleteilchen an die richtige Stelle zu legen. Doch hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint und deshalb dauert es etwas, bis sich ein stimmiges Bild ergibt. Das macht allerdings einen großen Reiz der Handlung aus, denn man möchte unbedingt erfahren, was damals mit Patricia geschehen ist und ob es sein kann, dass die Explosion am Hafen mit diesem alten Fall zusammenhängt. Zum Ende hin steigt die Spannungskurve steil an, denn das Ganze gipfelt in einem dramatischen Finale. 

Eine gelungene Fortsetzung, die zwar nicht ganz so spannend wie der Auftakt ist, aber dennoch durch authentische Ermittlungen überzeugen kann.