Gelungene Fortsetzung!
Bewertet mit 5 Sternen
Nachdem sie den Mordfall auf Ellis Island aufklären konnte, hat Molly Murphy es sich in den Kopf gesetzt, Privatdetektivin zu werden. Nachdem sie einige andere Jobs erfolglos ausprobiert hat, wird sie „Assistentin“ des erfolgreichen Privatermittlers Paddy Riley. Der will sie allerdings nicht an seine Fälle ran lassen und hält alles geheim … und dann wird er plötzlich ermordet. Molly ist mal wieder unzufrieden mit der Polizeiarbeit und übernimmt den Fall selbst – ohne überhaupt zu wissen, in welch hohe Ebenen sie sich damit verstrickt.
„Mord in feiner Gesellschaft“ ist der zweite Band der Reihe um Molly Murphy. Ich habe den ersten Band erst kürzlich gelesen, glaube aber, dass sich dieser hier auch unabhängig davon lesen ließe.
Auch in diesem Band lässt sich der Stil locker und flüssig lesen – wenn er auch ein bisschen weniger atmosphärisch ist als im ersten. Dafür habe ich in diesem Buch an deutlich mehr stellen Schmunzeln müssen. Die Verbindung zwischen dem ernsten Mordfall und den Humor, der vor allem Dank der Protagonistin zu Stande kommt, ist einfach großartig.
Der Fall ist nicht ganz so verworren wie im ersten Band, kann aber dennoch mit einigen überraschenden Wendungen aufwarten. Insbesondere, worum es wirklich geht – warum Riley ermordet wurde – bleibt lange unklar und führt zu einem umso spannenderen Finale. Die letzten Kapitel habe ich förmlich inhaliert!
Von Molly bin ich immer noch ein Fan! Ihre unkonventionelle Art, ihr schnelles Mundwerk und ihr Wille, ihre Ziele zu erreichen sind eine großartige Mischung – für mich definitiv das Highlight dieser Reihe.
Neben Seamus und seiner Familie – und natürlich Daniel Sullivan – schließt sie in diesem Teil der Reihe zahlreiche neue Bekanntschaften aus dem künstlerischen Umfeld New Yorks. Jede dieser neuen Nebenfiguren ist ebenso liebevoll ausgestaltet wie im ersten Band. Ryan, der exzentrische Schriftsteller, der Molly so fasziniert, Sid und Gus die beiden Frauen, die noch weniger auf gesellschaftliche Konventionen achten als Molly und schnell zu guten Freundinnen werden – es macht beim Lesen einfach Spaß, sie alle näher kennen zu lernen.
Wer allerdings nur Interesse an der Fortsetzung der Liebesgeschichte zwischen Daniel und Molly hat, wird (ohne zu viel verraten zu wollen) eher enttäuscht von diesem Teil der Reihe sein.
„Mord in feiner Gesellschaft“ ist der gelungene Folgeband von „Mord auf Ellis Island“. Wie auch der erste Teil hat mich dieses Buch wunderbar unterhalten. Und dieses Mal wird Molly nicht an jeder passenden und unpassenden Stelle sexuell belästigt – weshalb es dieses Mal auch die fünf Sterne und eine Lese-Empfehlung für alle Cosy-Cime-Fans gibt.