Rezension

Gelungener Abschluss eines epischen Meisterwerks

Atlas - Die Geschichte von Pa Salt -

Atlas - Die Geschichte von Pa Salt
von Lucinda Riley

Bewertet mit 4.5 Sternen

Jahrelang hat man darauf gewartet und nun ist er da, der Abschluss der Sieben Schwestern-Reihe von Lucinda Riley. Wie erhofft, wurden alle offenen Fragen beantwortet, alle losen Enden zu einer stimmigen Geschichte verknüpft und alle Geheimnisse aufgedeckt. Übrig bleibt die ergreifende Geschichte über einen Menschen, der ebenso gut ein Titan sein hätte können...

Dass Pa Salt - oder Atlas, wie sein richtiger Name ist, - ein sehr bewegtes und interessantes Leben hinter sich hat, wurde bereits im ersten Band der Reihe klar. Nun erfährt man alles über seine Kindheit und Jugend und die Beweggründe, die ihn zu seinen Handlungen veranlasst haben. Man erlebt einen fürsorglichen, hoch begabten und vielschichtigen Charakter, den das Leben und die Umstände zu dem formten, was er am Ende war und was seinen Töchtern, aber auch der Leserschaft, so viele Rätsel aufgegeben hat.

Die Handlung ist wie immer sehr komplex, die Kapitel wechseln zwischen der Gegenwart, in der sich die Schwestern auf der "Titan" aufhalten und Pa Salts Aufzeichnungen lesen, und der Vergangenheit, die in Form der Tagebucheinträge von Atlas selbst erzählt wird. Dennoch fällt es leicht, der Geschichte zu folgen und die Zusammenhänge nach und nach zu begreifen. Der Spannungsbogen ist äußerst gelungen - die vielen Enthüllungen und Plottwists animieren stetig zum Weiterlesen / -hören.

Es fällt mir schwer, eine Rezension zu "Atlas" zu schreiben, ohne dabei auch die sieben Vorgängerbände zu betrachten. Denn nur in der Gesamtheit der Reihe gesehen macht dieser Roman wirklich Sinn. Mein Respekt vor Lucinda Riley ist im Laufe der Reihe ins Unermessliche gestiegen - welch eine Leistung, sich diese komplexe Handlung auszudenken und dennoch auch nicht das kleinste Detail unterwegs zu verlieren! Und vielleicht sogar noch wichtiger: eine so schier endlose Geschichte zu schreiben, ohne dass die Leserschaft das Interesse daran verliert. Chapeau!

Besonders gelungen fand ich auch die ständigen Wortspiele und Anagramme, die zuweilen göttlichen Einfluss vermuten ließen. Der Bezug zur Astronomie und den griechischen Helden- und Göttersagen war ein Punkt, der diese Reihe für mich so spannend gemacht hat.

Mein Fazit: Mit "Atlas - Die Geschichte von Pa Salt" findet die Sieben Schwestern-Reihe einen gelungenen und würdigen Abschluss, wenn auch nicht mehr aus der Feder von Lucinda Riley, sondern von ihrem Sohn Harry Whittaker. Auch vor ihm habe ich großen Respekt - es ist sicherlich nicht leicht, ein Werk diesen Ausmaßes von einem anderen Autoren zu übernehmen und zu Ende zu bringen. Gerne vergebe ich 4,5 von 5 Sternen.