Rezension

Gelungener Auftakt

Die Erleuchtete - Das Dunkel der Seele - Aimee Agresti

Die Erleuchtete - Das Dunkel der Seele
von Aimee Agresti

Bewertet mit 5 Sternen

Als kleines Kind wurde Heaven Terra verlassen am Straßenrand aufgefunden. Über ihre Eltern und ihre Vergangenheit weiß sie nichts. Aufgezogen wurde sie von der Krankenschwester Joan, bei der sie ein behütetes Leben führt. Haeven ist überdurchschnittlich intelligent, fotografiert sehr gerne und nach der Schule arbeitet sie im Krankenhaus, denn sie möchte Ärztin werden. Kurz vor ihrem Highschoolabschluß erhält sie von der Rektorin überraschend ein Stipendium für ihre herausragenden Leistungen. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Dante und Lance, einem Jungen aus ihrer Schule, den sie kaum kennt, wurde Heaven eingeladen ein Praktikum in einem renommierten alteingesessenen Chicagoer Luxushotel, das kurz vor der Neueröffnung steht, zu machen. Dort lernen sie die gut aussehende Chefin Aurelia und ihren Assistenten Lucian kennen. Jeder der Drei wird einem Mentor zugewiesen und sie werden ihren Fähigkeiten entsprechend eingesetzt. Heaven wird Aurelia zugeteilt und Lance Lucian, der sich auffällig für Heaven zu interessieren scheint. Dante wird in der Küche eingesetzt und Heaven und Lance bekommen ihn nur noch selten zu Gesicht. Alles scheint perfekt und sie genießen ihr glamouröses Leben im Hotel, doch schon bald merken sie, dass mit dem Hotel und vor allem mit seinen Angestellten etwas nicht zu stimmen scheint... 
Da es mir echt gut gefallen hat, dass der Klappentext dieses mal nicht so viel verrät, möchte ich auch gar nicht so viel weiter zum Inhalt sagen. 

Heaven, aus deren Sicht die Geschichte geschrieben ist, ist eine sehr sympatische und vor allem auch sehr ehrgeizige und intelligente Protagonistin. Allerdings ist sie auch ein sehr unscheinbares Mädchen. In der Schule nimmt kaum jemand Notiz von ihr. Ganz das Gegenteil von ihr ist ihr bester Freund Dante. Er ist lustig, aufgedreht und vor allem ist er schwul und macht auch keinen Hehl daraus. Er himmelt ständig jemanden an, ist sehr auf sein Äußeres bedacht und hilft auch Heaven in Outfitfragen und steht ihr mit Rat und Tat zur Seite. Er ist genau so, wie man sich einen typischen Homosexuellen vorstellt. Lance dagegen ist Heaven sehr ähnlich. Ruhig, ebenso intelligent und Anfangs sehr, sehr unscheinbar. Während der Geschichte macht er aber eine unglaubliche Entwicklung durch und man muss ihn einfach mögen. 
Dann gibt es da auch noch die Hotelchefin Aurelia und ihren Assistenten Lucian, die beide überdurchschnittlichen gut aussehen, wie eigentlich alle Angestellten des Hotels. Denn alle eint ein Geheimnis, dem Heaven und ihre beiden Mitstreiter nur nach und nach auf die Spur kommen. Besonders hat mir aber Lucian gefallen, denn obwohl er zu den "Bösen" gehört, konnte er mich das ein ums andere Mal überraschen und das nicht nur im negativen Sinn. Er ist ein sehr interessanter und vor allem vielschichtiger Charakter.

"Die Erleuchtete 1, Das Dunkel der Seele" ist der Auftaktband der "Die Erleuchtete"-Trilogie und zieht den Leser sofort in seinen Bann. Auch wenn die Grundidee zwar nichts Neues mehr ist, denn der Kampf gegen Gut und Böse (Himmel und Hölle) begegnet einem ja immer wieder, war dieses Buch überraschend gut. Aimee Agrestis Schreibstil ist einfach toll. Bildhaft, sehr detailreich und außerordentlich fesselnd. Sehr gekonnt vermag sie es, den besonderen Flair, den das Hotel ausstrahlt, dem Leser näher zu bringen. Aber auch die düstere Atmosphäre und die ebenso größtenteils düsteren Charaktere hat sie sehr gut dargestellt. Das Buch, welches auch das Debüt von Aimee Agresti ist, hat mich angenehm überrascht und freue mich schon wahnsinnig auf den zweiten Teil, der im Dezember dieses Jahres erscheinen wird.