Rezension

Gelungener Auftakt

Seelenläufer - Bianca Fuchs

Seelenläufer
von Bianca Fuchs

Zoya, Studentin der Philosophie in Cambrigde, stürzt in ein tiefes Loch als sie vom Tod ihres geliebten Großvaters erfährt. Durch dieses emotionale Ereignis beginnt ein Prozess, der sich das "Erwachen" nennt. Nun ist das Mädchen in der Lage nicht nur ihre eigene Seele, sondern auch die ihrer Mitmenschen zu sehen.
Zoya dringt immer tiefer in die ihr noch völlig fremde Welt der Seelenläufer ein und erfährt, dass nicht alle diese Gabe zum Wohle der Menschheit einsetzen. Hin und her gerissen lernt sie in dieser schweren Zeit Rob kennen, der sie zu verstehen scheint. Aber kann sie ihm wirklich trauen? Und was hat es mit der alten Feindschaft zwischen dem Magadelene- und Trinity-College auf sich?

Das Buch hat mich positiv überrascht. Der Schreibstil ist zwar stellenweise noch etwas holprig (Gesprochenes der Personen wirkt manchmal etwas zu gestelzt und würde vermutlich so nicht gesagt werden), aber im Großen und Ganzen liest sich das Buch flüssig. Auch die Handlung war in sich stimmig und hat zum Weiterlesen eingeladen, vor allem die letzten Seiten habe ich förmlich verschlungen. Ab und an, vor allem zu Beginn der Geschichte, ging mir die Protagonistin zwar mit ihrer ständigen Nörgelei und ihrer Einstellung ihrer neuen Fähigkeit gegenüber  etwas auf den Keks. Zum Ende hin habe ich Zoya dann aber doch noch ins Herz geschlossen. Mir gefällt auch die Idee der Autorin, dass gewisse Menschen in der Lage sind ihre Seele erscheinen zu lassen und die anderer zu sehen bzw. auch ein stückweit beeinflussen zu können. Die einzelnen Charaktere wurden sehr gut eingeführt und beschrieben, sodass man ihr Verhalten nachvollziehen konnte.

Natürlich könnte man einwenden, dass das Motiv "Romeo und Julia" (also eine Feindschaft zwischen den Familien der Protagnisten) schon sehr oft Teil von Fantasyromanen war/ist, die Liebesgeschichte zwischen Zoya und Rob hat mir aber gut gefallen und war in meinen Augen romantisch, aber nicht zu kitschig. Vor allem die Beschreibung ihres ersten Kusses ist wunderbar gelungen. Allerdings konnte ich Zoyas Verhalten im Anschluss nicht wirklich nachvollziehen. Es musste aber wohl sein, um die Geschichte weiter voran zu treiben.

Fazit: Guter Auftakt zu einer neuen Fantasyreihe. Durch die über weite Strecken gelungene Schilderung der Personen, der Örtlichkeiten sowie der Handlung als solche, bin ich schon sehr auf eine Fortsetzung gespannt.