Rezension

Gelungener Bonn-Krimi mit reichlich Spannung und einer ordentlichen Portion Tragik

Letzte Ausfahrt Auerberg - Nicole Peters

Letzte Ausfahrt Auerberg
von Nicole Peters

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit ihrem Krimi-Debüt gelingt der Autorin Nicole Peters gleich ein mehr als gelungener Einstieg in das Genre. Dabei schickt sie ein überzeugendes Figurenensemble ins Rennen, das schon bei seinem ersten Auftritt reichlich Potential für weitere Auftritte andeutet.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Rechtsanwältin Helen Freitag, die sich als Opfervertreterin einen Namen gemacht hat. Als unter einer Autobahnbrücke in Bonn die Leiche einer Frau gefunden wird, meldet sich ein Ehepaar bei ihr, das in der Toten ihre vor 20 Jahren verschwundene Tochter vermutet und Helen bittet, ihre Interesse in diesem Fall zu vertreten. Da die Polizei diesen Hinweis nicht wirklich ernst zu nehmen scheint, stellt Helen mit Unterstützung eines Journalisten eigene Ermittlungen an und kommt so auf die Spur einer tragischen Geschichte. Und was hat eigentlich ihre neue Auszubildene Marie mit der ganzen Sache, an der sie ein auffälliges Interesse zeigt, zu tun ? 

Die Autorin nimmt sich zu Beginn ausreichend Zeit und Raum ihre vielschichtig angelegten Protagonisten sorgfältig einzuführen. So braucht die gut aufgebaute Geschichte zwar ein wenig, bis sie richtig ins Rollen kommt, sie konnte mich aber dennoch von Beginn an packen und mit jeder Seite tiefer in ihren Bann ziehen. Mit Unterstützung von immer wieder eingestreuten Rückblenden aus der Sicht des späteren Opfers, entwickelt sich hier ein Puzzle, das sich erst nach und nach zusammensetzt, bis es schlußendlich das tragische, aber auch absolut schlüssige Gesamtbild enthüllt.

Wer auf ruhige Kriminalromane mit starken Figuren steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf den nächsten Fall mit Helen Freitag, der bereits in der Mache ist, bin ich schon sehr gespannt.