Rezension

Gelungener Debüt-Krimi

Saukerl - Ulrich Radermacher

Saukerl
von Ulrich Radermacher

Bewertet mit 4 Sternen

Die bayrische Dorfidylle wird durch den Mord an Schweinebauer Anton Huber getrübt. Mit einer Kugel im Kopf liegt er hinterrücks erschossen in seinem Schweinestall. Das Team aus München um Kriminalkommissar Alois Schön ermittelt in alle Richtungen, schon bald stellt sich heraus dass der Huberbauer mit seiner penetrant stinkenden Schweinezucht vielen im Dorf ein Dorn im Auge war. Ist hier ein mögliches Motiv für den Mord zu finden? Oder geht es doch  gar um ein Eifersuchtsdrama, denn Anton hatte neben seiner Ehefrau zahllose Eroberungen, was ein offenes Geheimnis war. Ins Visier der Ermittler gerät die Lehrerin Martina Scharf, die Anton aufgefunden hat und wie sich herausstellt, seine letzte Geliebte war....

Ulrich Radermacher hat hier einen gelungenen Debüt-Krimi geschrieben, der mit viel bayrischem Charme punktet. Was mir persönlich bei einem Regiokrimi immer gefällt ist die bayrische Mundart, die sich auch hier findet. Die Ermittler sprechen überwiegend hochdeutsch, die Dorfbewohner aber fast allesamt bayrischen Dialekt. Einzig Kommissaranwärter Martin, der aus Franken stammt, fällt mit seinem fränkischen Dialekt aus der Reihe.

Die Story ist brisant und spricht ein Tabuthema an, das mich beim lesen betroffen gemacht hat. Der Autor legt einige falsche Fährten, ich hatte jedoch recht bald eine Ahnung, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln könnte. Das ging etwas zu Lasten der Spannung, nichts desto trotz hat mich die Handlung gefesselt, zudem kommt auch der Humor bei diesem Krimi nicht zu kurz.

Der Schreibstil ist locker und lässt sich flüssig lesen, Kriminalkommissar Schön lernt man näher kennen, auch sein privates Umfeld. Die anderen Protagonisten bleiben dagegen blasser.

Fazit: Insgesamt hat mir der Krimi gut gefallen, wer gerne unblutige Regiokrimis liest kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Ich freue mich auf die Fortsetzung.