Rezension

gelungener Debütroman

Die Himmelsmalerin - Pia Rosenberger

Die Himmelsmalerin
von Pia Rosenberger

Bewertet mit 5 Sternen

Der Debütroman von Pia Rosenberger erzählt die Geschichte von Lena Luginsland,  Tochter eines Glasmalermeisters, die ihrem schweren kranken Vater hilft, der seinen Beruf fast nicht mehr ausüben kann. Sie hilft ihm als Glasmalerin und auch als Zeichnerin, obwohl die Zunft der Glasmaler das Arbeiten von Frauen verbietet, drückt sie in diesem besonderen Fall  ein Auge zu, da Lena Marx Anstetter aus Tübingen versprochen ist, der sie heiraten wird, um dann die Werkstatt des Vaters zu übernehmen. Ihr Vater hat außerdem einen Teil der Werkstatt an Lionel, einen Burgunder Glasmaler vermietet,  der einen Großauftrag für Kirchenfenster für die Franziskaner erhalten hat, den er in der Werkstatt Luginsland ausführen will. Als ein Mord geschieht und einer ihrer Kindheitsfreunde verdächtigt und eingesperrt wird, verwickelt sich Lena in die Aufklärung, da sie an die Unschuld ihres Freundes glaubt, aber ist er wirklich unschuldig….

Die Protagonistin Lena ist eine recht toughe junge Frau, lebt nach dem Tod ihrer Mutter allein mit ihrem Vater und lernt schon von Kind an das Glasmalen und Zeichnen, ihr Vater lässt ihr recht viel Freiraum, leider nicht bei der Auswahl ihres zukünftigen Gatten und Nachfolgers ihres Vaters. Marx Anstetter mag vielleicht ein guter Glasmaler sein, doch er vereinigt alle negativen Attribute eines Machos. Der Glasmaler Lionel hingegen, ein smarter Mann, das Gegenteil von Marx, aber auch ein Geheimniskrämer, ein freiheitsliebender Mann,  der immer mal wieder verschwindet, zieht sie mehr in ihren Bann als Marx, zumal Lionel tiefer in die Glasmalkunst einführt, während Marx ihr die Mitarbeiter verbietet.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig, packend und auch mitreißend. Der Spannungsbogen vom Anfang des Romans zieht sich ohne Einbrüche bis zum Ende. Pia Rosenberger zeichnet die Charaktere des Romans sehr unterschiedlich, nicht perfekt, aber sehr authentisch und vor allen Dingen menschlich. Interessant auch die Beschreibung der eigentlichen Handwerks Kunst, des Glasmalens, sie vermittelt dem Leser erste Eindrücke.

Es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen, ein gelungener Debütroman.